Afghanistan Obama beendet Blitzbesuch

US-Präsident Obama hat gestern Abend seinen unangekündigten Kurzbesuch in Afghanistan beendet. Auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Bagram bei Kabul zeigte sich Obama überzeugt vom Erfolg des Militäreinsatzes am Hindukusch.

Den afghanischen Präsidenten Hamid Karsai forderte er am Sonntagabend zu einem entschlosseneren Kampf gegen Korruption und mehr Engagement für den zivilen Aufbau auf. In einer Rede vor amerikanischen Soldaten auf dem US-Stützpunkt Bagram sagte Obama, die Sicherheit der Vereinigten Staaten würde geschwächt, falls die Taliban wieder an die Macht kämen.

Aber wir wollen auch Fortschritt an der zivilen Front sehen

Obama verwies bereits beim kurzen Treffen mit Karsai auf die von ihm angeordnete massive Verstärkung der US-Truppen. Bis zum Sommer sollen es 100.000 Mann werden. Militärisch würden weitere Fortschritte gemacht, sagte er mit Blick auf die jüngste Offensive gegen die Taliban. "Aber wir wollen auch Fortschritt an der zivilen Front sehen." Dies werde die Sicherheit und den Wohlstand des Landes steigern.

"Wir haben diesen Krieg nicht gewählt"

In seiner Ansprache vor etwa 2.500 US-Soldaten sagte Obama, bis zur Beendigung des seit acht Jahren andauernden Krieges müssten noch einige schwierige Tage überstanden werden. Es werde auch Rückschläge geben. Die USA würden aber nicht einfach weggehen, sie würden schließlich gewinnen. "Wir haben diesen Krieg nicht gewählt", beschwor er mit Blick auf die Anschläge vom 11. September 2001.

Die Zahl der US-Truppen, die im Einsatz gegen Terror und Taliban getötet wurden, hat sich in den ersten drei Monaten des Jahres gegenüber dem Vorjahreszeitrum verdoppelt. Die afghanische Regierung wusste seit Donnerstag von der bereits mehrfach verschobenen Reise des US-Präsidenten, wie Obamas Sprecher Robert Gibbs mitteilte. Zuvor war verlautet, die Ankunftszeit sei Karsai erst eine Stunde vor Landung der Air Force One mitgeteilt worden.

AFP/APN