Amerikanische Soldaten haben in Afghanistan ein angeblich im Aufbau befindliches Bio- und Chemiewaffenlabor entdeckt. Das US-Verteidigungsministerium bestätigte Hinweise auf ein Labor nahe der Stadt Kandahar. Es seien verdächtige Substanzen gefunden worden, jedoch keine fertigen Kampfstoffe. Das Labor sei noch im Aufbau gewesen. US- Verteidigungsminister Donald Rumsfeld warnte unterdessen in einem Interview mit dem Magazin »Focus« erneut vor weiteren Terroranschlägen.
Attentäter vom 11. September an Milzbrand erkrankt?
Das Pentagon sieht in dem Fund einen Beweis, dass die Terrororganisation El Kaida in Afghanistan an Massenvernichtungswaffen gearbeitet hat. Die amerikanische Tageszeitung »New York Times« (Samstag) berichtete, dass einer der Selbstmordattentäter vom 11. September möglicherweise an einer Form von Milzbrand erkrankt war. Wissenschaftler halten eine Verbindung der Attentäter vom 11. September zu den Absendern der mit Milzbrandsporen verseuchten Briefe für möglich.
Großbritanninen übernimmt für längere Zeit die Führung
Unterdessen wurde bekannt, dass Großbritannien nun doch länger als geplant die Führung der rund 4000 Soldaten zählenden Internationalen Schutztruppe für Afghanistan (ISAF) behalten wird. Die für April vorgesehene Kommandoübergabe an die Türkei stehe noch in Frage, sagte Außenminister Jack Straw am Sonntag im britischen Fernsehsender BBC. Die Türkei zögere aus finanziellen Gründen und führe deswegen Gespräche mit den USA.
Schärfere Sicherheitsvorkehrungen in USA
Die USA verschärften aus Sorge vor weiteren Terroranschlägen ihre Sicherheitsvorkehrungen im Ausland. In Pakistan wurden die Familienangehörigen von US-Diplomaten und ein Teil der Angestellten aufgefordert, das Land zu verlassen. In der bosnischen Hauptstadt Sarajevo wurde die Botschaft vorübergehend geschlossen.
