Al Kaida im Irak US-Soldaten bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt

Al Kaida gibt mit der Enthauptung zweier US-Soldaten an: "Eigenhändig" habe der neue Terrorchef im Irak die beiden ermordet. Die Soldaten wurden so stark verstümmelt, dass sie nur über einen DNA-Test identifiziert werden können.

Ist der Nachfolger des verstorbenen irakischen al-Kaida-Führers al Sarkawi bereits aktiv? Vergangene Woche wurden zwei US-Soldaten verschleppt, deren Leichname jetzt entdeckt wurden. Sie seien so stark verstümmelt aufgefunden worden, dass eine Identifizierung durch einen DNA-Test notwendig sei, sagte ein Militärsprecher in Bagdad. Die Bergung der Leichen habe mehrere Stunden gedauert, weil diese von Sprengfallen umgeben gewesen seien.

Auf einer Internetseite von Islamisten hieß es, der Nachfolger des von den Amerikanern getöteten al-Kaida-Anführers Abu Mussab al Sarkawi, Abu Hamsa al Muhajir, habe die beiden Geiseln eigenhändig enthauptet.

Aus dem irakischen Verteidigungsministerium hieß es, "an den Leichen sind Spuren von Folter zu erkennen gewesen. Die Männer sind auf primitive Art und Weise umgebracht worden."

Das US-Militärkommando erklärte derweil, in Bagdad sei jetzt der Anführer eines Killerkommandos festgenommen worden. Die Mitglieder seiner Gruppe sollen in der Hauptstadt Iraker entführt, gefoltert und ermordet haben.

Ein zweiter Verdächtiger sei in dem vorwiegend von Schiiten bewohnten Stadtteil Kadhimija zusammen mit Nuri Abu Heidar al Okabi festgenommen worden, so die US-Armee. Al Okabi habe in seiner Organisation den Titel "Vorsitzender des Bestrafungskomitees" getragen.

Unterdessen wurde bekannt, dass zwei vermeintlich bei einem Feuerüberfall im Irak getötete US-Soldaten vorsätzlich von irakischen Sicherheitskräften erschossen worden sind. Sie hatten die Amerikaner auf Patrouille begleitet. Das ergab eine Untersuchung der US-Streitkräfte.

Der Vorfall hatte sich im Juni 2004 nahe der irakischen Stadt Balad zugetragen. Er kenne keinen vergleichbaren Vorfall, sagte Pentagonsprecher Paul Boyce. Einzelheiten wollte er mit Hinweis auf Respekt vor den Angehörigen der beiden getöteten Soldaten aber nicht nennen. Boyce äußerte sich auch nicht dazu, ob die Ermittler ein Motiv für die Tat herausgefunden haben und die mutmaßlichen Täter festgenommen worden sind.

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DPA/AP