
Während der Vereidigung der neuen italienischen Regierung haben Schüsse vor dem Amtssitz des Ministerpräsidenten am Sonntag zwei Polizisten und eine Passantin verletzt. Der Hintergrund der Tat war zunächst unklar. Ein Italiener in Jackett und Krawatte habe plötzlich mit einer Pistole eine Reihe von Schüssen abgegeben und sich selbst verletzt, als er fliehen wollte, berichteten italienische Medien. Augenzeugen berichteten, der Schütze habe aus etwa fünf Metern Entfernung auf die Carabinieri geschossen.
Der Schütze stammt aus Kalabrien. Er wurde sofort festgenommen und vernommen. Wie es heißt, könnte er psychisch gestört und deshalb in Behandlung sein. Zunächst gab es widersprüchliche Angaben zum Befinden der Verletzten. Laut Nachrichtenagentur Ansa wurde eines der Opfer am Hals verletzt und schwebte in Lebensgefahr. Andere Quellen berichten, die beiden getroffenen Polizisten seien nach Angaben der Behörden nicht lebensgefährlich verletzt.
Der Regierungspalast Chigi liegt im historischen Zentrum Roms weit entfernt vom Quirinale-Sitz des Staatspräsidenten, der die Regierung zu diesem Zeitpunkt gerade vereidigte. Der Platz vor dem Amtssitz Giorgio Napolitanos wurde vorsichtshalber von der Polizei geräumt.
Vereidigung im Quirinalspalast
Kurz zuvor war der Sozialdemokrat Enrico Letta als neuer Ministerpräsident von Italien vereidigt worden. Der 46-Jährige legte den Amtseid im Präsidentenpalast in Rom ab. Er führt eine große Koalition aus seiner Demokratischen Partei (PD) und der rechten Partei Volk der Freiheit (PdL) von Silvio Berlusconi an.
Die Schüsse vor dem Amtssitz des italienischen Ministerpräsidenten am Sonntag waren nach Einschätzung des Bürgermeisters von Rom kein Terrorakt. Allerdings sei das angespannte politische Klima in dem krisengeschüttelten Land in den vergangenen Monaten nicht gerade hilfreich gewesen, sagte Gianni Alemanno am Sonntag.