Der Zustand des israelischen Ministerpräsidenten Ariel Scharon ist nach seiner dritten Notoperation über Nacht unverändert geblieben. Der israelische Rundfunk berichtete am Samstag, der Gesundheitszustand des 77-jährigen sei weiter ernst, aber stabil. Scharon liegt auf der Intensivstation eines Krankenhauses in Jerusalem, nachdem er einen schweren Schlaganfall erlitten hat. Eine Computertomographie habe gezeigt, dass es im Gehirn des 77-Jährigen keine Blutungen mehr gebe, hatten die Ärzte am Vortag erklärt. Nach Angaben von medizinischen Fachleuten hat Scharon aber bleibende Schäden erlitten.
Zunächst keine weiteren Bulletins zu Scharons Zustand erwartet
In Israel werden wegen des Sabbats am Samstag zunächst keine weiteren Erklärungen der behandelnden Ärzte über den Gesundheitszustand von Ministerpräsident Ariel Scharon erwartet. Davon ausgenommen wären voraussichtlich nur gravierende Entwicklungen. Die Klinik in Jerusalem kündigte die nächste reguläre Unterrichtung für Samstagnachmittag an. Der israelische Hörfunk berichtete, Scharon sei am Samstag erneut am Hirn untersucht worden.
Am Freitagabend hatten Ärzte Scharons Zustand nach einer fünfstündigen Notoperation als nach wie vor kritisch, aber stabil bezeichnet. Es könne Tage dauern, bis klar sei, welche Schäden der Ministerpräsident davongetragen habe, hieß es nach der Operation in einem Jerusalemer Krankenhaus, bei der die Ärzte eine neue Blutung im Gehirn von Scharon gestoppt hatten. Der Regierungschef war wegen eines erneuten Schlaganfalls in die Klinik gebracht worden und ringt dort um sein Leben.
Unterdessen hat US-Außenministerin Condoleezza Rice wegen der Erkrankung Scharons ihre Reise nach Indonesien und Australien abgesagt. Nach Angaben ihres Sprechers will sie sich stattdessen mit Außenpolitik-Beratern treffen. Wäre Rice in Asien, würden die großen Entfernungen und die Zeitverschiebung die Arbeit erschweren, hatte ihr Sprecher erklärt.
Untersuchung zeigt keine neuen Hirnblutungen bei Scharon
Das Gehirn von Israels Ministerpräsident Ariel Scharon weist nach jüngsten Untersuchungen einem Medienbericht zufolge keine neuen Blutungen auf.
Die Zeitung "Maariv" zitierte am Samstag auf ihrer Internetseite die Ärzte, die den 77-jährigen Regierungschef behandeln. Demnach gab es nach der am Vormittag durchgeführten Computertomographie keine neuen Anzeichen für einen überhöhten Druck im Gehirn. Hirnblutungen waren der Grund für die erneute mehrstündige Notoperation des Politikers am Freitag. Er war am Mittwochabend mit einem schweren Schlaganfall in einer Jerusalemer Klinik eingeliefert worden.