Das Königreich Bahrain umfasst 33 Inseln im Persischen Golf vor der Ostküste Saudi-Arabiens. Mit einer Fläche von 715 Quadratkilometern ist es kleiner als Hamburg. Das ehemalige britische Protektorat wurde 1971 unabhängig. Staatsoberhaupt ist der König, Scheich Hamad bin Issa al-Chalifa. Seit 2002 ist Bahrain auf dem Papier eine konstitutionelle Monarchie. Die Macht der gewählten Volksvertreter (Parlament) wird jedoch durch die Kompetenzen der zweiten Kammer (Madschlis al-Schura), deren Mitglieder vom König ernannt werden, beschnitten. Auch die Regierung, der mehrere Mitglieder des Herrscherhauses angehören, ernennt der König.
Mehr als 80 Prozent der gut eine Million Bewohner von Bahrain sind Muslime. Zwei Drittel davon sind Schiiten, die von einer sunnitischen Herrscherfamilie regiert werden. Viele Schiiten fühlen sich diskriminiert. Die sunnitische Minderheit wirft ihnen ihrerseits vor, sie versuchten, dem Iran nachzueifern und aus Bahrain einen "Gottesstaat" zu machen. In den vergangenen Jahren eskalierten die Konflikte zwischen den Schiiten und der Staatsmacht mehrfach. 2009 amnestierte der König mehr als hundert zu Haftstrafen verurteilte Regimekritiker. Amnestiert wurden auch 35 Politiker und Geistliche der schiitischen Opposition, die wegen angeblicher Umsturzpläne vor Gericht standen.
Junge Schiiten klagen zudem über Arbeitslosigkeit und fehlenden Wohnraum. Die Arbeitslosenquote liegt nach offiziellen Angaben bei 1,4 Prozent, nach westlichen Schätzungen aber bei mehr als 15 Prozent. Die Abhängigkeit der Wirtschaft von billigen Arbeitskräften vom indischen Subkontinent hat viele Einheimische vom Arbeitsmarkt verdrängt. Ausländische Arbeiter, die kaum Rechte haben, stellen fast die Hälfte der Gesamtbevölkerung. Erst seit 2009 benötigen ausländische Arbeitskräfte in Bahrain keine einheimischen Bürgen mehr. Diese sogenannten Sponsoren nahmen den Beschäftigten oft die Pässe ab und machten sie so völlig abhängig von ihren Arbeitgebern. Bauarbeiter werden oft um ihren Lohn betrogen, weibliche Hausangestellte werden Opfer von sexuellem Missbrauch.
Weil das Erdöl als Haupteinnahmequelle zu versiegen droht, baut die Regierung seit Jahren mit Erfolg die Wirtschaft um. Nach einem durchschnittlichen Wirtschaftswachstum von gut 7 Prozent in den vergangenen Jahren werden für 2011 bis 2015 im Schnitt noch Zuwächse von 4,6 Prozent erwartet. Die Finanzbranche, Handel, Industrie und Tourismus sind wichtige Wirtschaftsfaktoren geworden. Inzwischen besuchen jährlich mehr als vier Millionen Gäste aus dem Ausland den Inselstaat. Die 2004 eröffnete Formel-1-Strecke hat sich zu einer Touristen-Attraktion entwickelt. Die US-Armee unterhält einen für ihre Operationen am Golf sehr wichtigen Marinestützpunkt in der Hauptstadt Manama.