Der US-Sender NBC hat die Zusammenarbeit mit dem Reporter Peter Arnett aufgekündigt, nachdem dieser ein umstrittenes Interview im irakischen Staatsfernsehen gegeben hatte.
"Peter Arnett wird nicht mehr länger für NBC News und MSNBC berichten", hieß es am Montag in einer gemeinsamen Mitteilung von NBC und "National Geographic Explorer". Für diese Sendung hatte Arnett ebenfalls gearbeitet. "Ich habe in dem Interview nur das gesagt, was wir alle über den Krieg wissen", sagte Arnett in der NBC-Show "Today". Doch bedauere er die Aufregung in den USA, die er mit seinen Aussagen ausgelöst habe. Arnett hatte im irakischen Fernsehen unter anderem gesagt, dass seiner Ansicht nach die US-Kriegsplanung die Entschlossenheit der irakischen Soldaten unterschätzt habe.
Druck aus dem Pentagon
Arnett war vor allem mit seinen spektakulären Live-Berichten für den US-Fernsehsender CNN aus der Zeit zu Beginn des Golf-Krieges 1991 bekannt geworden. 1998 war er von CNN entlassen worden, nachdem das US-Verteidigungsministerium wegen eines seiner Berichte Druck auf den Sender ausgeübt hatte. Arnett hatte in einer Dokumentation die Vermutung geäußert, US-Kommandos hätten gegen US-Soldaten das Nervengas Sarin eingesetzt, die im Vietnam-Krieg nach Laos desertiert waren. Arnett distanzierte sich später von dem Bericht, nachdem seine Producer ebenfalls entlassen worden waren.