Vier US-Senatoren haben den britischen Premierminister David Cameron aufgefordert, während seines USA-Besuchs mit ihnen über die Freilassung des Lockerbie-Attentäters vor einem Jahr zu diskutieren. Da auch Cameron Bedenken wegen der Entlassung Abdelbasset Ali Mohammed el Megrahis aus dem Gefängnis geäußert habe, "hoffen wir auf die Möglichkeit, mit Ihnen über dieses Thema zu sprechen", heißt es in einem am Montag veröffentlichten Schreiben der demokratischen Senatoren Chuck Schumer, Kirsten Gillibrand, Frank Lautenberg und Robert Menendez an den britischen Regierungschef.
Die vier Senatoren versprechen sich nach eigenen Angaben von dem Treffen eine Diskussion darüber, "was wir alle tun können, um größere Transparenz rund um die Umstände der Freilassung zu schaffen, die Ungerechtigkeit anzusprechen und sicherzustellen, dass ein ähnlicher Fehler nicht wiederholt wird". Die schottische Regierung hatte den schwer krebskranken Megrahi, der als einziger Attentäter des Anschlags von Lockerbie verurteilt worden war, vor elf Monaten aus humanitären Gründen begnadigt. Bei dem Anschlag waren 270 Menschen getötet worden, die meisten stammten aus den USA. Megrahis Freilassung löste dort einen Sturm der Entrüstung aus.
Cameron bezeichnete die Entscheidung am Montag als Fehler. Für ihn habe es als damaliger Oppositionschef "nicht das geringste Argument" gegeben, das für die Freilassung des Libyers gesprochen habe, sagte Cameron, der seit Mai Regierungschef ist, dem britischen Rundfunksender BBC.