US-Präsident George W. Bush hat sich bei seinem Besuch in Islamabad zufrieden über die Bemühungen Pakistans im Kampf gegen den Terror geäußert. Er habe festgestellt, dass der pakistanische Präsident General Pervez Musharraf wisse, was auf dem Spiel stehe, sagte Bush am Samstag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem Gastgeber. Musharraf sei sich der Verantwortung bewusst und verstehe, dass sichergestellt werden müsse, dass die Strategie den Feind besiegen könne. Wichtig sei ein Austausch von Geheimdienstinformationen. Außerdem müsse Pakistan die Ausrüstung und die Mittel dafür haben, gegen Terroristen vorzugehen. "Wir werden diesen Krieg zusammen gewinnen", sagte Bush.
Musharraf bekräftigte seine Unterstützung für Washington. Die Absicht Pakistans sei klar: "Wir haben eine strategische Partnerschaft bei der Bekämpfung des Terrorismus", sagte Musharraf. Bush wies ferner darauf hin, dass demokratische Verhältnisse wichtig für die Bekämpfung des Extremismus seien. Bush sagte, der pakistanische Präsident verstehe, dass die für 2007 geplanten Wahlen frei und fair sein müssten. "Wir haben viel über Demokratie in Pakistan diskutiert, und ich glaube, dass die Demokratie Pakistans Zukunft ist", sagte Bush. Musharraf verwies darauf, dass es seit seinem Amtsantritt vor sechs Jahren ein gewähltes Parlament gebe und Frauen mehr Rechte erhalten hätten. Musharraf bedankte sich bei Bush für die Hilfe der USA nach dem verheerenden Erdbeben vom 8. Oktober. Ohne die Unterstützung der schweren US-Transporthubschrauber sowie der Ärzte und Lazarette hätten die Herausforderungen der Hilfsaktion nicht bewältigt werden können, sagte Musharraf.
Begleitet von militanten Protesten war Bush am Freitagabend in Pakistan eingetroffen. Die Maschine des Präsidenten landete unter strengen Sicherheitsvorkehrungen mit ausgeschalteten Lichtern auf dem Luftwaffenstützpunkt Rawalpindi nahe der Hauptstadt Islamabad. In Rawalpindi ging die Polizei mit dem Schlagstock gegen rund 1.000 Demonstranten vor, die die US-Flagge mit Füßen traten. In Sprechchören riefen sie: "Mörder geh zurück" und "Tod für Amerika". In der Hafenstadt Karachi versuchten mehrere hundert Anhänger islamistischer Gruppen, zum US-Konsulat vorzudringen. Dort wurde am Mittwoch ein amerikanischer Diplomat bei einem Selbstmordanschlag getötet. Die Ermittler vermuten militante Islamisten der Gruppe Jundullah (Brigade Allahs) hinter der Tat, wie ein Regierungsvertreter am Samstag sagte. Sie wird auch für Anschläge auf das US-Konsulat und christliche Gruppen in der Vergangenheit verantwortlich gemacht.
Oppositioneller unter Hausarrest
Am Freitagabend stellte die Polizei vor neuen Anti-Bush-Protesten den Oppositionspolitiker Imran Khan unter Hausarrest, wie sein Sprecher Akbar Babar mitteilte. Außerdem seien Dutzende seiner Anhänger festgenommen worden, sagte er. Auch in Indien, wo Bush am Freitag seinen Besuch beendete, war es zu Protesten gegen die USA gekommen. Pakistan ist die letzte Station der mehrtägigen Asienreise des US-Präsidenten, die am Mittwoch mit einem vorher nicht angekündigten Besuch in Afghanistan begonnen hatte und ihn auch nach Indien geführt hatte.