Bei der groß angelegten Cyber-Attacke auf ein Computersystem der US-Steuerbehörde IRS (International Revenue Service) führt die Spur laut Medienberichten nach Russland. Dies berichtet der US-Nachrichtensender CNN, der sich dabei auf zwei mit den Ermittlungen vertraute Quellen beruft.
Die IRS hatte am Dienstag mitgeteilt, unbekannte Hacker hätten die Daten von rund 100.000 Steuerzahlern gestohlen. Sie hatten demnach zunächst personenbezogene Daten außerhalb der Steuerbehörde erlangt und dann dazu benutzt, sich zu den Nutzerkonten der Betroffenen bei der IRS Zugang zu verschaffen.
Die Hacker versuchten laut IRS den Angaben zufolge zwischen Februar und Mitte Mai, Zugang zu rund 200.000 Nutzerkonten zu bekommen. In rund der Hälfte der Fälle seien sie erfolgreich gewesen und hätten auf diese Weise persönliche Daten wie Geburtsdaten, Adressen und Sozialversicherungsnummern abgegriffen.
Falsche Steuerrückzahlungen drohen
Außerdem erlangten die Hacker laut IRS Zugang zu einem System namens "Get Transcript", bei dem Nutzer in all ihre Vorgänge bei der Steuerbehörde Einsicht nehmen können. Berichten zufolge könnten die Hacker die Daten missbrauchen, um sich im Namen anderer Steuerrückzahlungen zu erschleichen.
Die Ermittlungen zu dem Hackerangriff werden demnach vom Finanzministerium und vom Heimatschutzministerium in Washington geführt. Die jüngste Cyber-Attacke ist nicht die erste dieser Art: Im Oktober waren bereits Hackerangriffe auf Computersysteme des Weißen Hauses und des US-Außenministeriums verübt worden, die Medienberichten zufolge auch aus Russland kamen. Zu der Cyber-Attacke gegen die IRS forderte der Vorsitzende des Finanzausschusses im Senat, Orrin Hatch, schriftlich Informationen an.