Vielleicht liegt es daran, dass sein Vater beim FBI war. Vielleicht liegt es daran, dass er während des Massakers an der High School in Parkland, Florida, Mitschüler interviewte. Vielleicht liegt es daran, dass er sich für strengere Waffengesetze stark macht. Wahrscheinlich aber liegt es an allen drei Sachen zusammen. Sicher ist: Der 17-jährige David Hogg ist zur Zielscheibe rechter Verschwörungstheoretiker geworden, wie unter anderem die "New York Times" berichtet.
Über Hogg kursieren gleich mehrere Behauptungen. Erstens: Er sei von seinem Vater, dem Ex-FBI-Mitarbeiter, geschult worden, was er Medien zu erzählen habe. Zweitens: Er sei gar kein Schüler der Marjory Stoneman Douglas High School und Überlebender des Massakers, sondern ein bezahlter Schauspieler, der nach der Schießerei mit 17 Toten extra nach Florida gebracht worden sei. Das Ziel in beiden Fällen: Stimmung gegen die US-Waffenlobby zu machen.
David Hogg wehrt sich
Auf CNN wehrte sich Hogg im Interview mit Moderator Anderson Cooper gegen solche Unterstellungen: "Ich bin kein Krisen-Schauspieler", sagte er. "Ich bin jemand, der Augenzeuge wurde und das durchstehen musste und ich werde sicherlich noch damit zu kämpfen haben." Er sei kein Schauspieler im Auftrag von wem auch immer.
Auch Floridas republikanischer Senator Marco Rubio sprang Hogg zur Seite. "Zu behaupten, einige der Schüler im Fernsehen nach #Parkland seien Schauspieler, ist das Werk von einer ekelhaften Gruppe Idioten ohne Anstand", schrieb der Parteifreund von US-Präsident Donald Trump auf Twitter.
Präsidentensohn Donald Trump jr. dagegen hat laut "New York Post" und "The Washington Times" einige Tweets geliked, die die Verschwörungstheorien in Bezug auf David Hogg verbreiten. Wessen Wort in ultrarechten Kreisen der USA das größte Gewicht haben dürften? Die von David Hogg sind es jedenfalls nicht.
