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Kehrtwende von Donald Trump im Umgang mit der Corona-Pandemie: Der US-Präsident hat die Bürger erstmals ausdrücklich zum Tragen von Masken aufgefordert. Wenn sie die Abstandsregeln nicht einhalten könnten, sollten die Menschen einen Mund-Nasen-Schutz benutzen.
Die Schlagzeilen zum Start in den Tag:
Trump fordert US-Bürger zum Tragen von Masken auf
US-Präsident Donald Trump hat die Menschen in den USA wegen der Corona-Krise erstmals zum Tragen von Masken aufgefordert. Die US-Bürger sollten auf einen Mund-Nasen-Schutz zurückgreifen, wenn die Abstandsregeln nicht eingehalten werden können, sagte Trump am Dienstag bei seiner ersten Corona-Pressekonferenz nach mehr als zwei Monaten im Weißen Haus. "Ob Sie die Maske mögen oder nicht, sie haben eine Wirkung", betonte der Präsident.
"Die Masken werden einen Einfluss haben", sagte Trump, der in früheren Aussagen unter anderem Masken als Symbole der Schwäche abgetan hatte. Bereits am Montag hatte Trump das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes als "patriotisch" bezeichnet, aber kein generelles Maskentragen gefordert.
Studie: 2,8 Millionen Kinder in Deutschland von Armut betroffen
Kinderarmut bleibt einer Analyse zufolge mit unverändert hohen Zahlen eine "unbearbeitete Großbaustelle". Rund 2,8 Millionen Kinder und Jugendliche wachsen in Armut auf - 21,3 Prozent aller unter 18-Jährigen, wie die Bertelsmann Stiftung berichtet. "Seit Jahren ist der Kampf gegen Kinderarmut eine der größten gesellschaftlichen Herausforderungen in Deutschland." Dennoch gebe es seit 2014 im bundesweiten Durchschnitt wenig Verbesserungen. Mehr als jeder fünfte Heranwachsende sei betroffen - mit regional starken Unterschieden. Die Corona-Krise drohe das Problem noch zu verschärfen.

Arbeitgeberpräsident Kramer warnt vor "gigantischem Schuldenberg" für junge Generation
Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer hat davor gewarnt, die jungen Menschen infolge der Corona-Krise auf einem "gigantischem Schuldenberg" sitzen zu lassen. Deswegen werde die Politik wieder zu einer "nachhaltigen Wirtschafts- und Finanzpolitik" finden müssen, sagte der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände der Deutschen Presse-Agentur. Kramer monierte: "Geldausgeben allein ist kein zukunftsfähiges Konzept.“
454 registrierte Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 454 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Damit waren seit Beginn der Corona-Krise mindestens 202.799 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI am Mittwochmorgen meldete (Datenstand 22.7., 0 Uhr). In Deutschland starben den RKI-Angaben zufolge bislang 9095 mit dem Virus infizierte Menschen.
Geiselnahme in der Ukraine endet ohne Tote - Mann festgenommen
Nach dem glücklichen Ende der Geiselnahme in der Ukraine ohne Verletzte wollen die Ermittler mehr über den Täter herausfinden. Der Mann werde wegen Terrorismus und Geiselnahme angeklagt, teilte Vize-Innenminister Anton Geraschtschenko nach der Befreiung der 13 Geiseln in der Nacht mit. Zudem soll, wie in solchen Fällen üblich, ein psychiatrisches Gutachten des Täters erstellt werden. Dem Mann, der zuvor schon im Gefängnis saß, drohen bis zu 15 Jahre Haft. Er hatte in Luzk in der Westukraine einen halben Tag lang mehr als ein Dutzend Menschen in einem Linienbus in seiner Gewalt.
Was heute wichtig wird:
Prozess gegen Halle-Attentäter wird mit Nebenklage-Fragen fortgesetzt
Am zweiten Tag im Terrorprozess um den antisemitischen und rassistischen Anschlag von Halle wird die Nebenklage heute den Attentäter befragen. Sie wollen die Gelegenheit ergreifen, den Angeklagten mit seinem kruden Weltbild zu konfrontieren. Die Bundesanwaltschaft wirft dem 28 Jahre alten Angeklagten vor, "aus einer antisemitischen, rassistischen und fremdenfeindlichen Gesinnung heraus einen Mordanschlag auf Mitbürgerinnen und Mitbürger jüdischen Glaubens" geplant zu haben.
Der Prozess vor dem Oberlandesgericht Naumburg findet wegen des großen öffentlichen Interesses und aus Sicherheitsgründen im größten Verhandlungssaal Sachsen-Anhalts in Magdeburg statt. Der Attentäter hatte am 9. Oktober 2019, dem höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur, schwer bewaffnet versucht, die Synagoge in Halle zu stürmen. Laut Bundesanwaltschaft wollte Stephan B. möglichst viele der 52 Besucher der Synagoge töten. Der Mann konnte sich jedoch auch mit Waffengewalt keinen Zutritt zur Synagoge verschaffen. Daraufhin tötete er eine Passantin vor der Synagoge und einen Mann in einem Dönerimbiss.
Urteil im umstrittenen Prozess gegen russischen Menschenrechtler
In einem umstrittenen Prozess gegen den russischen Historiker und Menschenrechtler Juri Dmitrijew will ein Gericht in Petrosawodsk im Norden Russlands am Mittwoch (13.30 Uhr MESZ) das Urteil sprechen. Menschenrechtler der Organisationen Human Rights Watch (HRW) und Memorial halten das Vorgehen der Justiz gegen den 64-Jährigen für politisch motiviert. Der Historiker hatte als Memorial-Mitarbeiter Verbrechen unter Sowjetdiktator Josef Stalin veröffentlicht und sich damit Feinde gemacht.
Offiziell vorgeworfen wird Dmitrijew sexueller Missbrauch seiner Adoptivtochter. Die Staatsanwaltschaft hat deshalb 15 Jahre Haft beantragt. Dmitrijew, ein angesehener Wissenschaftler, weist die Vorwürfe zurück. Er hält die Anklage für einen Vorwand, um seinen Einsatz für ein Gedenken an die Stalin-Verbrechen zu verhindern.
Klage des US-Schauspielers Johnny Depp gegen den Verlag News Group Newspapers - Prozess geht weiter
Der 57-Jährige Johnny Depp klagt gegen den Verlag der Boulevardzeitung "The Sun" wegen eines Artikels, in dem behauptet wurde, er habe seine Ex-Frau Amber Heard, 34, körperlich misshandelt. Depp bestreitet das. Das Verfahren begann am 7. Juli und soll voraussichtlich bis zum 28. Juli dauern. Heard soll auch heute aussagen.
Bundesaußenminister Heiko Maas besucht Großbritannien
Bei den Gesprächen dürfte es um die laufenden Brexit-Verhandlungen, aber auch um Themen wie das Verhältnis zu China oder zur Türkei gehen.