Kolumbien und Venezuela nehmen nach fast drei Wochen ihre diplomatischen Beziehungen wieder auf. Das teilten der kolumbianische Präsident Juan Manuel Santos und der venezolanische Staatschef Hugo Chávez auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit. Beide legten damit einen Streit über Vorwürfe bei, Venezuela biete kolumbianischen Rebellen Unterschlupf.
Das Treffen am Dienstag in Santa Marta fand an einem symbolträchtigen Ort statt: Die beiden Präsidenten begrüßten sich auf dem Anwesen, in dem der südamerikanische Unabhängigkeitskämpfer Simón Bolívar im Jahr 1830 starb. "Wir haben beschlossen, dass die beiden Länder ihre diplomatische Beziehungen wieder aufnehmen", sagte Santos nach dem Treffen. "Präsident Chávez hat erklärt, dass er die Anwesenheit verbotener Gruppen auf seinem Territorium nicht dulden wird." Der venezolanische Staatschef erklärte, das Gespräch sei "brüderlich" verlaufen.
Chávez hatte die Beziehungen zu Kolumbien am 22. Juli abgebrochen. Zuvor hatte die Regierung des scheidenden kolumbianischen Präsidenten Alvaro Uribe Beweise vorgelegt, dass Venezuela kolumbianischen Rebellen Unterschlupf gewähre. Chávez hat diese Vorwürfe vehement zurückgewiesen. Uribe wurde am Sonntag als Staatschef von Juan Manuel Santos abgelöst, der versöhnlichere Töne gegenüber Caracas angeschlagen hat.