Einer der Attentäter von London ist in einer TV-Dokumentation des Senders Channel 4 aufgetaucht, die im vergangenen Januar ausgestrahlt worden ist. Die Undercover-Doku trägt den Namen "Die Dhiadisten von nebenan" und widmet sich islamischen Extremisten in Großbritannien. Das berichtet unter anderem die britische Zeitung "The Telegraph".
Der Attentäter aus der Doku heißt Khuram Butt. Sein Name wurde von der Polizei am Pfingstmontag offiziell bestätigt. Butt, der pakistanische Wurzeln hat, taucht in dem Film bei Islamisten-Treffen als Randfigur auf. Im Mittelpunkt stehen zwei bekannte Hassprediger, die ihren Anhängern die Ziele des Dschihadismus eintrichtern.
Dschihadisten mit IS-Flagge im Regent's Park
Die Undercover-Doku begleitete die Islamisten ein Jahr lang. Einer der Hassprediger ist ein Mann Namens Mohammed Shamsuddin, der den britischen Behörden als Unterstützer des Islamischen Staates bekannt ist. Die Bilder, die die Zeitung aus der Dokumentation präsentiert, zeigen Attentäter Butt bei einem Treffen mit Shamsuddin und Anhängern im Londoner Regent's Park. Er ist auf einem Foto zu sehen, wie er in einer Reihe von sieben Männer steht, im Vordergrund entrollt ein weiterer Mann, vermutlich Shamsuddin, die schwarze IS-Flagge.
Bei dem Treffen im Regent's Park sagte Shamsuddin zu den Anwesenden: "Die Sharia kommt nach Großbritannien. Diese schwarze Flagge, die ihr hier seht, wird eines Tages in der Downing Street wehen."
Shamsuddin und die Gruppe wurden nach dem Treffen von Polizisten gestellt, die offensichtlich eine Tipp bekommen hatten. Ein Bild aus der Doku zeigt, wie Shamsuddin einen Polizisten anschreit. Der "Telegraph" berichtet, dass er und ein weiterer Islamist nach diesem Vorfall eine Stunde in Gewahrsam genommen worden seien. Die IS-Flagge sei von den Polizisten nicht entdeckt worden. Später erzählt Shamsuddin den Filmemachern: "Unsere Botschaft ist tödlich, wir wollen die Welt erobern, und die Sharia in Großbritannien einführen."
Bislang kein Verdacht gegen Hassprediger
Bislang hat die Polizei keinen Verdacht, dass Shamsuddin irgendetwas mit dem Anschlag vom Samstagabend zu tun hatte.
Britische Zeitungen berichten übereinstimmend, dass Khuram Butt laut Zeugenaussagen im Jahr 2015 nach Syrien reisen wollte, um für den IS zu kämpfen. Allerdings sei seine Frau schwanger gewesen und die Familie habe ihn von seinem Vorhaben abbringen können.