In der Dominikanischen Republik ist der Umweltminister des Landes unter undurchsichtigen Umständen getötet worden. Orlando Jorge Mera wurde während eines Meetings in seinem Büro in der Hauptstadt Santo Domingo erschossen. Dies bestätigte am Montag der Sprecher der Regierung des Karibikstaats, Homero Figueroa, in einer Videoansprache. Der mutmaßliche Täter sei nach den bisher verfügbaren Informationen ein persönlicher Freund des verstorbenen Ministers. Er sei schon festgenommen worden.
Der Fall ist deswegen mysteriös, weil es zu dem Motiv des mutmaßlichen Täters überhaupt keine Angaben gibt und die beiden Männer wohl seit sehr langer Zeit befreundet waren. Der mutmaßliche Täter und das Opfer hätten sich seit der Kindheit gekannt, berichten mehrere Medien.
Dominikanische Republik ist schockiert über die Bluttat
"Im Namen der Regierung und des Präsidenten der Republik, Luis Abinader, sprechen wir der Familie unser tiefstes Beileid aus", sagte Regierungssprecher Figueroa. Der 55-Jährige Jorge Mera war seit weniger als zwei Jahren im Amt.
Wie der "Guardian" berichtet, sollen Mitarbeiter des Ministeriums sieben Schüsse gehört haben. Das hätten Angestellte der Behörde Journalisten berichtet. Die BBC spricht davon, dass "mindestens sechs Schüsse" gehört wurden.
Das Opfer stammt aus einer politisch mächtigen Familie, Jorge Meras Vater war einst Präsident des Landes und er selbst war ein Mitbegründer der "Modernen Revolutionären Partei" (PRM) in der Dominikanischen Republik, die seit 2014 besteht. Das Amt des Umweltministers hatte er im August 2020 angetreten.
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Er hinterlässt eine Frau, die Botschafterin der Dominikanischen Republik in Brasilien ist, und zwei Söhne. Die Hinterbliebenen bestätigten, dass der mutmaßliche Täter und das Opfer Freunde seit der Kindheit waren. "Unsere Familie verzeiht dem Menschen, der dies getan hat", zitiert die BBC die Familie. Eine Eigenschaft von Jorge Mera soll gewesen sein, keinen Groll zu hegen.
Quellen: "The Guardian", BBC / mit Material von dpa