morgenstern Ein Stimmungstest für Donald Trump – und der verbreitet schon Drohungen

Donald Trump bei seinem Besuch in Südkorea
Donald Trump, der Schattenmann. Vor den Wahlen in New York, New Jersey und Virginia droht der US-Präsident im Falle von Siegen der Demokraten mit Konsequenzen
© Andrew Harnik / Getty Images
Wahlen in New York, New Jersey und Virginia. Julian Draxler und die Folgen der Anschläge in Paris. Und: Das Superfood, das lange verpönt war. Die Lage am Morgen.

Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser,

fast genau ein Jahr nach der Wahl in den USA blicken die Amerikaner heute in den Osten der Republik. Denn die Bürgermeisterwahlen in New York sowie die Gouverneurswahlen in New Jersey und Virginia sind ein erster Stimmungstest für Donald Trump.

Das größte Interesse gilt dabei den Wahlen in der größten Stadt der Vereinigten Staaten – wo sich eine politische Überraschung anbahnt. Denn mit Zohran Mamdani führt ein Mann in den Umfragen, der New York radikal verändern will. Der 34-Jährige strebt eine Umverteilung von Macht und Ressourcen an. 

Der Nahverkehr soll kostenlos werden, Kinderbetreuung günstiger, Supermärkte in der Hand der Stadt sein. Finanziert werden soll das durch eine Steuererhöhung für Großkonzerne und Millionäre. Vorhaben, die bei den Bewohnern ankommen. In den letzten Umfragen lag Mamdani zwischen fünf und 26 Prozentpunkte vorne. Mehr über Zohran Mamdani lesen Sie in diesem Stück.

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Die Heimatstadt von Donald Trump in der Hand eines Sozialisten, das gefällt dem Präsidenten gar nicht. Am späten Montagabend (Ortszeit) sprach Trump auf Truth Social Mamdanis ärgstem Konkurrenten Andrew Cuomo seine Unterstützung aus – und nicht dem abgeschlagenen republikanischen Kandidaten Curtis Sliwa. Doch ohne Drohung kommt auch ein Donald Trump nicht aus. Sollte Mamdani wirklich gewinnen, werde er seiner "geliebten Heimatstadt nur noch das Mindestmaß an Bundesmitteln" zukommen lassen.

Trump droht eine Abstrafung

Von besonderer Bedeutung sind auch die Gouverneurswahlen in New Jersey und Virginia, die die einzigen im Jahr nach der Präsidentschaftswahl sind. Sie gelten als der ultimative Stimmungstest für die Partei im Weißen Haus. Denn seit 1973 hat immer mindestens einer der beiden Staaten einen Gouverneur einer anderen Partei als der des amtierenden Präsidenten gewählt. 

Diesmal sieht es so aus, als würden gleich beide Staaten zu den Demokraten tendieren und die Wähler Donald Trump eine Ohrfeige verpassen. Weil der Republikaner Glenn Younkin nach zwei Amtszeiten nicht erneut antreten darf, wird in Virginia eine Neubesetzung gesucht. Abigail Spanberger führt in den Umfragen mit rund zehn Prozentpunkten vor der Republikanerin Winsome Earle-Sears. Vielleicht liegt es an den Umfragen, dass Trump sie bislang nicht öffentlich unterstützt hat, vielleicht aber auch daran, dass Earle-Sears den US-Präsidenten einst als eine "Belastung für die Republikaner" bezeichnete.

Deutlich enger sieht hingegen das Rennen in New Jersey aus, wo die Demokratin Mikie Sherrill nur einen knappen Vorsprung vor dem republikanischen Kandidaten hat. In einer wahren Tirade versuchte Trump daher am Montagabend (Ortszeit) noch das Blatt zu wenden. "Virginia und New Jersey, denkt daran: Eine Stimme für die Demokraten, insbesondere diese beiden Verlierer, bedeutet eine Verdopplung, Verdreifachung oder sogar Vervierfachung eurer Energiekosten", pöbelte Trump in Großbuchstaben bei Truth Social. Belege für die Behauptung lieferte er wie gehabt nicht mit.

Julian Draxler über eine Nacht, die ihn bis heute verfolgt

Es ist der vielleicht düsterste Tag der Geschichte der Fußball-Nationalmannschaft. Als das DFB-Team im November 2015 zum Länderspiel in Paris antritt, detonieren in der Nähe des Stadions drei Sprengsätze. Bei islamistischen Anschlägen in Paris sterben 130 Menschen, 97 werden schwer verletzt. 

Zehn Jahre nach dem Anschlag spürt Ex-Nationalspieler Julian Draxler heute noch die Nachwirkungen. Er fühle sich "in großen, unkontrollierbaren Menschenmengen nicht mehr wohl", sagt Draxler im Interview mit meinen Kollegen Christian Ewers und Nico Schnurr.

Seit 2023 spielt Draxler in Katar, wo er im September Zeuge des israelischen Raketenangriffs auf eine Delegation der Hamas wurde. "Meine Frau und ich wollten gerade aus der Tür gehen, um unseren drei Jahre alten Sohn aus der Kita abzuholen, da hörten wir einen lauten Knall. Die Scheiben in unserem Haus wackelten", erinnert sich Draxler. Das ganze Interview lesen Sie hier:

Das ändert sich bei der Rente

Die Rente wird zum 1. Juli 2026 vermutlich erneut um rund 3,7 Prozent steigen. Im vergangenen Juli war die Rente um 3,74 Prozent erhöht worden. Das geht aus einem Entwurf für den Rentenbericht hervor, den die Regierung allerdings noch endgültig absegnen muss. Damit könnte die Rente auch 2026 wieder stärker steigen als die Inflation, denn die beläuft sich aktuell auf etwa 2,3 Prozent.

Die endgültige Rentenerhöhung wird in der Regel im Frühjahr von der Bundesregierung festgelegt. Bleibt es bei dem Plus von 3,7 Prozent würden die 21 Millionen Rentner also ab Juli pro 100 Euro Rente 3,70 Euro mehr erhalten. Was das genau bei welchem Betrag ausmacht, zeigen wir Ihnen hier:

Und sonst? Weitere Schlagzeilen

Das passiert am Dienstag, dem 4. November

  • Das Bundesverfassungsgericht entscheidet über die Regelung zu Triage
  • In Brüssel wollen sich die EU-Umweltminister auf ein EU-Klimaziel für 2040 verständigen
  • In der Champions League tritt Eintracht Frankfurt ab 18.45 Uhr bei der SSC Neapel an, ab 21 Uhr ist Bayern München beim amtierenden Champions-League-Sieger Paris Saint-Germain zu Gast

Unsere stern+-Empfehlung des Tages

Lang verpönt, dann gefeiert: Kohl gilt als Aufsteiger in der Gemüsekiste. Dass ihn auch Ernährungsmediziner lieben, liegt an ein paar ganz besonderen Inhaltsstoffen.

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Max Seidenfaden

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