Gernegroß aus Leidenschaft Big! Bigger! Trump! Nicht nur beim Atomknopf - wo der US-Präsident noch "groß" sein will

Fast schon trotzig ließ Donald Trump den nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un wissen, dass er doch einen "viel größeren" Atomknopf besitze. Nicht das erste und einzige Mal, dass es der US-Präsident auf die Größe ankommen lässt.

Wenn Donald Trump etwas "big" oder "bigger" nennt (zu Deutsch: "schwer", "kräftig", "groß"), dann spricht er in der Regel von diesen Dingen: seinen eigenen Erfolgen, lobenswerten Eigenschaften und seiner Macht - oder den Fehltritten anderer. Dabei denkt der US-Präsident nicht nur gern im übertragenen Sinne groß. Nachdem der nordkoreanische Diktator Kim Jong Un mit seinem Atomknopf am Schreibtisch gedroht hat, ließ Trump via Twitter wissen: "Kann jemand aus seinem ausgelaugten und ausgehungerten Regime ihm bitte sagen, dass ich auch einen Atomknopf habe (...) Aber er ist viel größer und mächtiger als seiner, und mein Knopf funktioniert!"

Es ist nicht das erste Mal, dass es Donald Trump auf die Größe von Dingen und Sachverhalten ankommen lässt. Ein Überblick.

Die "großen" Verlierer

Besonders wenn es um das Denunzieren seiner politischen Gegner geht, schmeißt Donald Trump mit spöttischen Superlativen um sich. So kürte Trump etwa Marco Rubio, seinen Kontrahenten während der Vorwahl zur Präsidentschaftswahl 2016, zum "big looser" ("großer Verlierer"). In einem anderen Tweet nannte er den Senator von Florida außerdem einen Lügner, der zwar nicht so schlau wie Ted Cruz sei (damals ebenfalls Präsidentschaftskandidat), aber immerhin "an even bigger liar" ("ein noch größerer Lügner") sein könnte. Nur eine Woche zuvor war in Trumps Augen noch Cruz selbst der "Biggest Liar in politics" ("größte Lügner in der Politik"). Der Titel scheint für Trump wohl eher ein Wanderpokal zu sein. Auch seine Erzfeindin, die "unehrliche" Hillary Clinton, nannte er "the worst (and biggest) loser of all time" ("die schlimmste (und größte) Verliererin aller Zeiten.")

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Weitere "große" Lügner

Alles nur ein Missverständnis? Donald Trump fühlt sich von den "Mainstream-Medien" offenbar falsch verstanden und mitunter zu hart angefasst - um es diplomatisch auszudrücken. Und so wirft der US-Präsident auch den "Fake News" große Verfehlungen und noch größere Lügen vor, besonders, wenn es seine großen Erfolge betrifft.

So würden sich die "Fake News" weigern, darüber zu berichten, "how big and how strong" ("wie groß und wie stark") die republikanische Basis sei. Ihre Voreingenommenheit sei ein "big problem" ("großes Problem") - wie etwa der TV-Sender CNN, der eine "one big lie" ("eine große Lüge") sei. Bei dieser, in seinen Augen, unfairen Berichterstattung fragt der US-Präsident wohl zurecht: Wie lange werden es etwa die "Versager" von der renommierten Zeitung "New York Times" mit ihren "big losses" ("großen Verlusten") noch im Geschäft durchhalten? 

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Kurzer Einschub: Wohl noch länger, als es Trump lieb ist - feiert die Zeitung doch regelmäßig Abonnenten-Rekorde. Nicht zuletzt wegen ihrer anerkannten und seriösen Berichterstattung über den US-Präsidenten.

Nichtsdestotrotz: Die "NYT"-Journalisten sind in Trumps Augen "völlig unfähig", sei doch "jede Vorhersage über mich" völlig falsch gewesen - inklusive "my big election win" ("mein großer Wahlsieg"). Daher scheint dieser voreilige Nachruf wohl auch sarkatisch gemeint: Bei den "trostlosen Zahlen" der Zeitung prophezeite Trump, dass "big help will be needed fast" ("große Hilfe schnell gebraucht wird"). Eine "großartige Institution" sei die "New York Times" einst gewesen. "TRAURIG!"

Die "großen" Erfolge von Donald Trump

Doch trotz all der vermeintlich "großen" Verlierer, Lügner und Probleme in Trumps Umfeld: Der US-Präsident braucht keine Hilfe. Bei ihm läuft es. Und man ahnt es schon: im ganz großen Stil.

Erst vor Kurzem hat Donald Trump seinem Land das "big, beautiful christmas present" ("große, schöne Weihnachtsgeschenk") gemacht, das er versprochen hat. Indem er das - wie passend - "biggest tax bill in history" ("größtes Steuergesetz der Geschichte") durch den Senat gebracht hat. Letzteres ist beinahe unumstritten: Seine US-Steuerreform gilt tatsächlich als die größte der letzten 31 Jahre - und als sein bisher größter Erfolg als US-Präsident. Kritiker gehen allerdings davon aus, dass vor allem Gutverdiener, Millionäre und Milliardäre von der Reform profitieren werden. So sollen zum Beispiel Mieteinnahmen und Lizenzgebühren besonders günstig behandelt werden. Überhaupt geht es im Kern um die massive Senkung der Ertragssteuern für Unternehmen von 35 auf 20 Prozent. Die großen Gewinner scheinen daher Konzerne zu sein - die großen Verlierer die Mittelschicht.

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Aber egal, oder? Die Steuerreform geht für Trump jetzt schon auf: Unternehmen würden ihren Angestellten bereits "big bonuses" ("große Boni/Gehaltserhöhungen") wegen der Steuerreform auszahlen. "Wirklich großartig!" 

Da fällt es Trump auch nicht schwer, einen Rückschlag wie die republikanische Wahlschlappe in Alabama zurückzustecken. Im Senat sei seine Partei immer noch in der Überzahl (trotz hauchdünner Mehrheit). Und außerdem gilt Trumps Faustregel: "Good Rebublican candidates will win BIG!" Bei den großen Gedanken des US-Präsidenten scheint zumindest eines sicher: Donald Trump ist ein Gernegroß.

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