Hillary Clinton gibt es bislang nicht als Geste in Gebärdensprache. Dafür aber eine für Donald Trump. Mehr noch: Vom Schweizerischen Gehörlosenbund wurde "Donald Trump" sogar als Gebärde des Jahres gewählt. Zur Auswahl standen außerdem Begriffe wie "Abschiebehaft", "vegan" und "Netflix".
Jurymitglied Christian Gremaud ist mit einer einzigen Geste eine kleine Berühmtheit geworden: die rechte Hand seitlich über den Kopf wölben, so als wolle man seine Haare glatt streichen – fertig ist das Zeichen für "Donald Trump" in Gebärdensprache. Der "Welt" gab der Gehörlose Gremaud ein Interview – übersetzt wurden die Fragen von einer Dolmetscherin für Gebärdensprache.
Donald Trumps Haarpracht formt Trump-Gebärde
"Donald Trump" wurde als Gebärde des Jahres gewahlt, "weil sie so einfach und prägnant ist, dass sie sich innerhalb kurzer Zeit in der Schweiz verbreitet hat - und selbst von Hörenden verstanden wird", sagt Gremaud der "Welt". Zuvor wurde die Trump-Gebärde nur mit dem Fingeralphabet buchstabiert, mit der Nachahmung seiner Haarpracht könne man nun aber mit einer Bewegung Trumps Charakter darstellen.
Die Trump-Gebärde gibt es aber nicht nur in der Schweiz, sie wird auch in Deutschland und in den USA verwendet. Gremaud denkt, "dass sie sich weltweit verbreiten könnte – einfach, weil man dieses typische Körpermerkmal sofort wiedererkennt."
Auch die Gebärde für die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel bezieht auf ihre spezifischen Körpermerkmale: die Haare oder auch die Mundwinkel. Für Merkels Haare gibt es wie auch schon bei Trump eine eigene Gebärde. Übersetzt heißt sie "Pagenkopf" und bezieht sich auf Merkels Frisur. Oder aber "Miesmund", dieser Begriff bezieht sich auf die herunterhängenden Mundwinkel der Kanzlerin. Was auffällt: Gebärden sind nicht immer politisch korrekt, verstehen können sie aber nicht nur Gehörlose.
