Unter dem Druck des Weißen Hauses hat US-Geheimdienstkoordinator Dennis Blair seinen Rücktritt erklärt. Der pensionierte Admiral war nach einer Serie gerade noch verhinderter Anschläge in den USA unter Druck geraten, zuletzt wurde er in einem Senatsbericht über einen Beinahe-Anschlag auf ein US-Passagierflugzeug an Weihnachten heftig kritisiert. Blair teilte seinen Mitarbeitern am Donnerstag in einer E-Mail mit, er werde am 28. Mai ausscheiden.
Aus Kreisen des Kongresses verlautete, Präsident Barack Obama habe sich unmittelbar vor Blairs Rücktrittserklärung mit dem Geheimdienstkoordinator getroffen. Bei diesem Treffen sei klargeworden, dass Blair das Vertrauen des Präsidenten verloren habe, erfuhr die Nachrichtenagentur AP.
Obama ging am Donnerstagabend in einer kurzen Erklärung nicht auf Blairs problematische Amtszeit ein und nahm den Rücktritt auch noch nicht ausdrücklich an. Obama würdigte die Leistung von Blairs Behörde DNI, die unter seiner Leitung "bewundernswert und effektiv in Zeiten großer Herausforderungen für unsere Sicherheit" gearbeitet habe.
Für die Nachfolge Blairs gab es nach AP-Informationen bereits mit mehreren Kandidaten Bewerbungsgespräche. Mögliche Kandidaten seien unter anderen Obamas Heimatschutz- und Anti-Terror-Berater John Brennan, der Unterstaatssekretär im Verteidigungsministerium James Clapper. Aufgabe des Koordinators ist es, die Arbeit der insgesamt 16 US-Geheimdienste zu beaufsichtigen.