Ende des Widerstands erklärt Führung der "Rothemden" in Bangkok gibt auf

Thailändische Soldaten haben am Mittwoch das Widerstandscamp der Protestbewegung in Bangkok gestürmt. Mindestens drei Menschen wurden nach Medienberichten getötet. Die Führung der Protestbewegung erklärte das Ende des Widerstands.

Thailändische Soldaten haben am Mittwoch das Widerstandscamp der Protestbewegung in Bangkok gestürmt. Mindestens drei Menschen wurden nach Medienberichten getötet. Die Führung der Protestbewegung erklärte das Ende des Widerstands. Zwei führende Mitglieder ließen sich von der Polizei verhaften.

"Wir wollen weitere Verluste unsere Brüder und Schwestern unter den Rothemden verhindern", sagte Weng Tojirakarn, einer von sieben Führern der Protestbewegung, die gemeinsam ihre Entscheidung verkündeten. Er rief die Regierungsgegner dazu auf, das Stadtzentrum zu verlassen. Ein weiterer Führer der "Rothemden", Natawut Saikua, sagte: "Wir haben unser Bestes getan." Die Erklärung rief Unmutsäußerungen bei den Regierungsgegnern hervor.

Am Morgen durchbrachen Panzer die Bambus-Barrikaden in der von "Rothemden" besetzten Zone. Mindestens zwei Demonstranten und ein Pressefotograf aus Italien wurden erschossen, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AP berichtete. Zwei weitere Journalisten wurden verletzt.

Die Demonstranten würden aus der Innenstadt vertrieben, kündigte Regierungssprecher Panitan Wattanayagorn im Fernsehen an. Der Einsatz werde den ganzen Tag andauern. "Das ist der Tag X", sagte ein Soldat.

Hunderte Soldaten und Polizisten wurden in Bangkok zusammengezogen. Die Truppen forderten die Menschen über Lautsprecher auf, nach Hause zu gehen. Aus einem Gebäude stieg schwarzer Rauch auf, Reifen brannten. Im Geschäftsviertel der Hauptstadt hatten sich zuletzt noch rund 3.000 Regierungsgegner verbarrikadiert. Der Machtkampf begann Mitte März, als mehrere zehntausend Demonstranten aus der Provinz in die Hauptstadt kamen, um die Regierung zu stürzen.

Die Regierung hatte am Dienstag eine Vermittlungsinitiative des Parlaments zur Überwindung des Machtkampfs mit der Protestbewegung abgelehnt. Vor der Aufnahme von Gesprächen müsse erst deren Widerstandscamp aufgelöst werden, erklärte Kabinettsminister Satit Wonghnongtaey. Die "Rothemden" hatten zuvor bedingungslosen Verhandlungen unter Vermittlung des Senats, also der zweiten Parlamentskammer, zugestimmt.

Bei den Straßenkämpfen kamen seit Donnerstag vergangener Woche mindestens 39 Menschen ums Leben, fast 300 wurden verletzt.

APN
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