In Leipzig legten zahlreiche Menschen an der Nikolaikirche Blumen nieder. Eine Kirchensprecherin sagte, "die Menschen sind nach der neuen Videobotschaft in tiefer Sorge und wollen so ein Zeichen setzen." Für Donnerstagabend war vor der Kirche eine Mahnwache geplant, um Solidarität mit den Entführten zu bekunden. Pfarrer Christian Führer und die Geschäftsführung der Firma Cryotec riefen erneut die Fußballvereine in Deutschland dazu auf, am Wochenende bei Punktspielen ein Zeichen zu setzen.
Die beiden Entführten stammen aus Leipzig und Umgebung. Einer der beiden, der Leipziger Rene Bräunlich, ist aktiver Fußballer beim SV Grün-Weiß Miltitz. Ein Cryotec-Sprecher sagte, an der Mahnwache am Abend würden Mitarbeiter der Firma, Freunde und Angehörige teilnehmen. Er hoffe auf eine möglichst große Beteiligung. "Wir wollen so den Angehörigen Mut machen. Sie sollen wissen, dass sie nicht alleine sind", sagte er.
Geiseln schweben in akuter Lebensgefahr
Rene Bräunlich und Thomas Nitzschke befinden sich nach dem Ultimatum ihrer Entführer in akuter Todesgefahr. In einem am Dienstagabend ausgestrahlten Video hatten die Geiselnehmer mit der Enthauptung der beiden Männer gedroht, falls ihre Forderungen nicht erfüllt werden. Sie hatten der Bundesregierung eine Frist von 72 Stunden gesetzt. Unter anderem fordern die Entführer, Deutschland müsse seine Botschaft in Bagdad schließen.