Entführungen im Irak Neue Video-Botschaft von Margaret Hassan

Margaret Hassan ist seit einer Woche in den Händen ihrer Entführer im Irak. Al-Dschasira hat nun eine neue Video-Botschaft ausgestrahlt, auf der die Bagdad-Chefin der Hilfsorganisation "Care International" um ihr Leben fleht.

Die von Terroristen im Irak entführte Margaret Hassan hat in einer Video-Botschaft an Premierminister Tony Blair appelliert, die britischen Truppen aus dem Irak abzuziehen. Zudem müssten alle weiblichen Gefangenen im Irak freigelassen werden, sagte die 59-jährige Leiterin der Care-Hilfsorganisation im Irak in dem Video, das der arabische Nachrichtensender Al-Dschasira am Mittwochabend ausstrahlte. Margaret Hassan, die mit einem Iraker verheiratet ist und sowohl die irakische als auch die britische Staatsbürgerschaft besitzt, war am Dienstag vergangener Woche von Unbekannten verschleppt worden.

Die in der Videoaufzeichnung sichtlich mitgenommen aussehende Frau forderte außerdem die Hilfsorganisation Care International auf, ihre Arbeit im Irak einzustellen und das Büro in Bagdad zu schließen. Nach wie vor ist unklar, wer die Frau verschleppt hat. Auch aus dem Video ging die Identität der Entführer nicht hervor.

Entführer handeln gnadenlos

Unterdessen ist ein hoher Beamter des irakischen Außenministeriums am Mittwoch in Bagdad bei einem Entführungsversuch auf offener Straße erschossen worden. Wie Al-Dschasira am Abend berichtete, bekannte sich die Gruppe "Islamische Armee im Irak" zu der Tat. Der Diplomat Kussai Mehdi habe sich auf dem Nachhauseweg befunden, als vier Männer versucht hätten, ihn zu entführen, berichtete der Sender. Als Mehdi sich wehrte, sei er erschossen worden.

Keine neuen Informationen gab es zu dem im Irak entführten Japaner Shosei Koda. Eine 48-Stunden-Frist, die die Terrorgruppe des Jordaniers Abu Mussab al-Sarkawi der Regierung in Tokio zum Abzug ihrer Truppen gesetzt hatte, läuft am Donnerstagabend aus. Die Terroristen hatten gedroht, den 24-jährigen Koda zu töten, sollten ihre Forderungen nicht erfüllt werden. Japans Ministerpräsident Junichiro Koizumi hatte einen Truppenabzug sofort ausgeschlossen und die iraklische Übergangsregierung um Hilfe in dem Entführungsfall gebeten.

DPA
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