Finanzkrise USA droht Rekorddefizit von 1,4 Billionen Dollar

Die Wirtschafts- und Finanzkrise wird den USA vermutlich den höchsten Schuldenberg aller Zeiten bescheren. Denn laut einer Steuerschätzung des Rechnungshofes beläuft sich das Haushaltsdefizit auf 1,4 Billionen Dollar. Die Gründe für den Negativrekord sind ähnlich wie in Europa.

Die US-Verschuldung hat im gerade zu Ende gegangenen Haushaltsjahr 2009 einen neuen Rekord erreicht. Nach Schätzungen des Rechnungshofes des Kongresses (CBO) stieg die Etatlücke auf 1,4 Billionen Dollar (950 Milliarden Euro). Das ist das Dreifache des Haushaltsdefizits im Jahr davor. Damals hatte das Etatloch einen Umfang von knapp 460 Milliarden Dollar, was zu diesem Zeitpunkt ebenfalls einen neuen Rekord bedeutet hatte.

Die hohe Verschuldung ist nach Angaben des Rechnungshofes auf eine Reihe von Faktoren zurückzuführen. Dazu gehören maßgeblich ein Rückgang der Steuereinnahmen aufgrund der Rezession, Stützungsmaßnahmen für Finanzinstitute und den Wohnungsmarkt, Arbeitslosenhilfen sowie Belastungen durch ein umfassendes Konjunkturprogramm. Das Fiskaljahr geht in den USA jeweils Ende September zu Ende.

Die Haushaltsschätzung platzt mitten in die heftige Diskussion um den Plan von Präsident Barack Obama für eine umfassende Gesundheitsreform. Diese könnte im Zeitraum von zehn Jahren weitere 900 Milliarden Dollar verschlingen. Die Republikaner lehnen unter anderem mit Hinweis auf diese hohen Kosten eine Umsetzung von Obamas Vorhaben ab.

DPA · Reuters
DPA/Reuters