Der israelische Botschafter in Frankreich, Elie Barnavi, sagte, möglicherweise habe es sich um einen Unfall gehandelt. Das Botschaftsgebäude und das gesamte Inventar wurden dabei zerstört. In dem erst kürzlich renovierten fünfstöckigen Gebäude mit seinen Holzböden habe sich das Feuer schnell ausgebreitet. Vier der fünf Stockwerke seien völlig zerstört, sagte der Pariser Polizeichef Jean-Paul Proust. Das Feuer brach gegen 02.00 Uhr (MESZ) aus, gegen 06.00 Uhr war der Brand praktisch gelöscht. Die Polizei sperrte die Gegend um das Gebäude im 8. Bezirk ab. Rund 150 Feuerwehrleute waren im Einsatz. Der Bürgermeister von Paris, Bertrand Delanoe, sagte, der Brand sei tatsächlich in der Botschaft selbst ausgebrochen. Zuvor hatte ein Feuerwehrsprecher gesagt, es handele sich um ein leerstehendes Gebäude, das zum Botschaftskomplex gehört und renoviert wird.
Im Grunde gibt
es keine Botschaft mehr, sagte Barnavi im Israel Radio. Alles was geblieben sei, sei außerhalb des Gebäudes. Nur die Fassade ist noch erhalten. »Alles was wir hatten, unsere Computer, unser Archiv, ist zerstört.« Über die Brandursache wird man erst im Laufe des Tages mehr wissen. Ersten Vermutungen zufolge könnte ein elektrischer Defekt das Feuer ausgelöst haben.
Der Polizeichef von
Paris, Jean-Paul Proust, bestätigte die völlige Zerstörung der Botschaft. »Zu diesem Zeitpunkt haben wir noch keinen Hinweis auf die Brandursache«, sagte Proust. Feuerwehrleute berichteten, dass die Flammen in dem Altbau so intensiv gwaren, dass Steine durch die Hitze platzten. Acht Feuerwehrleute wurden verletzt, als das Stockwerk, in dem sie sich befanden, einstürzte und sie ein Stockwerk tiefer fielen. »Es gibt keinen Hinweis, der uns glauben lässt, dass es sich um einen Anschlag handelt«, sagte Feuerwehrkommandeur Laurent Vibert. Vor Ausbruch des Feuers sei keine Explosion zu hören gewesen.
Der französische
Ministerpräsident Jean-Pierre Raffarin, der sich wie Innenminister Nicolas Sarkozy und Delanoe am Ort des Geschehens aufhielt, sagte, alles was Israel betreffe, sei derzeit sehr ernst zu nehmen. »Wir sind gekommen, um dem israelischen Botschafter und dem israelischen Volk unsere Sympathie und unsere Besorgnis über den Vorfall auszudrücken«, sagte Raffarin. Für die Botschaft, die ihre Archive und Informationen verloren habe, sei der Brand ein schwer wiegendes Ereignis. Im Präsidentenpalast in Paris hieß es, Präsident Jacques Chirac habe mit Botschafter Barnavi telefoniert. Es werde alles getan, um die Ursache des Brandes festzustellen.
In den vergangenen
Monaten hatte es wiederholt Anschläge auf jüdische Einrichtungen in Frankreich gegeben. Im April hatte Barnavi mitgeteilt, er habe einen Brief mit einer Revolverkugel erhalten. In Frankreich leben die größten jüdischen und moslemischen Gemeinschaften in Europa.