Gaddafis Stimme aus dem Off Langer Krieg steht bevor

Der vor den Rebellen geflohene libysche Machthaber Muammar al Gaddafi träumt immer noch von einem militärischen Sieg über seine Gegner.

Der langjährige libysche Machthaber Muammar al Gaddafi will sich "niemals ergeben" und stattdessen "den Kampf fortsetzen". Das kündigte er in einer am Donnerstag vom syrischen Satellitensender Arrai verbreiteten Audiobotschaft an. Er sei zu einem "langen Kampf" bereit, selbst wenn Libyen "brennen" sollte, fügte Gaddafi hinzu.

"Selbst wenn Ihr meine Stimme nicht hören könnt, setzt den Widerstand fort", heißt es in der von dem Gaddafi-nahen Sender ausgestrahlten Audiobotschaft. Diese fiel auf den 42. Jahrestag des unblutigen Putschs vom 1. September 1969, mit dem Gaddafi und seine Kampfgefährten König Idris I. stürzten. Gaddafi wird derzeit von den Aufständischen in Libyen gesucht, sein Aufenthaltsort ist nicht bekannt. Seit dem Vormarsch der Rebellen hat er sich schon mehrfach in Audiobotschaften zu Wort gemeldet.

Der Vizepräsident des Nationalen Übergangsrats der Rebellen, Abdel Hafis Ghoga, sagte, möglicherweise befinde sich Gaddafi in der Ortschaft Bani Walid südöstlich von Tripolis. Auch Gaddafis Geburtsstadt Sirte gilt als möglicher Aufenthaltsort. Die Küstenstadt wird noch von Gaddafi-Anhängern gehalten. Am Donnerstag verlängerten die Rebellen, die vergangene Woche die Hauptstadt Tripolis eingenommen hatten, das Ultimatum an ihre Gegner. Statt bis Samstag haben die Gaddafi-Leute in den noch von ihnen gehaltenen Städten demnach bis zum 10. September Zeit, sich zu ergeben.

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AFP/DPA