Gasversorgung Ukraine und Russland legen Gasstreit bei

Russland und die Ukraine haben ihren Gasstreit beigelegt und sich auf einen Kompromiss geeinigt. Demnach verlangt Russland einen geringeren Gaspreis als geplant. Die Ukraine verzichtet dafür vorerst auf eine Restrukturierung des Gasmarktes.

Russland und die Ukraine haben ihren Gas-Streit beigelegt. Der russische Gasmonopolist Gazprom gehe auf die Vorschläge der ukrainischen Seite ein, sagte Präsident Wladimir Putin der Agentur Interfax. Demnach hat sich die Ukraine bereit erklärt, ihre Schulden bei Russland in Kürze zu begleichen. Der ukrainische Präsident Viktor Juschtschenko bestätigte, dass die Schulden seines Landes von einer Milliarde Euro in den nächsten Tagen getilgt würden. Putin hatte in Moskau mehr als drei Stunden mit Juschtschenko verhandelt.

Der weltgrößte Gaskonzern hatte zuvor gedroht, von diesem Dienstag 16.00 Uhr MEZ an die Lieferungen an das Nachbarland um 25 Prozent zu drosseln, sollte das Geld nicht gezahlt werden. Nach der nun erzielten Einigung werde die Ukraine in diesem Jahr den vergleichsweise niedrigen Preis von 179 Dollar für 1000 Kubikmeter Gas bezahlen, sagte Juschtschenko.

Timoschenko gibt vorerst nach

Nach einem Telefonat Juschtschenkos mit Gazprom-Chef Alexej Miller hatte die russische Seite die Frist für die Ukraine um acht Stunden auf den Nachmittag verlängert. Auf Druck Juschtschenkos sei die Kiewer Regierungschefin Julia Timoschenko zudem vorerst von ihrer Forderung abgerückt, den umstrittenen Zwischenhändler RosUkrEnergo aus dem russischen-ukrainischen Gashandel auszuschalten. So wollte sie die Gaslieferungen von Gazprom direkt beziehen anstatt über den Zwischenhändler.

Putin und Juschtschenko vereinbarten in Moskau eine strategische Partnerschaft ihrer beiden Länder im Energiesektor. Putin sagte, die Erfüllung von Verträgen zwischen Kiew und Moskau diene auch der Versorgungssicherheit in Europa. Bei einem Gasstreit zwischen beiden Ländern vor zwei Jahren war es auch bei den Endkunden in der Europäischen Union vorübergehend zu Engpässen gekommen.

AP · DPA
msg/lio/ DPA/ AP