Bei der Stürmung eines palästinensischen Flüchtlingslagers durch israelische Soldaten feuerten israelische Hubschrauber drei Raketen auf ein Ziel im Flüchtlingslager Dschabalija nahe der Stadt Gaza ab. Dabei wurden mindestens elf Palästinenser getötet und rund 30 verletzt. Augenzeugenberichten zufolge entwickelten sich in dem Lager, das etwa 90.000 Menschen beherbergt, heftige Gefechte. Nach Angaben von Augenzeugen traf eine Panzergranate Bewohner des Lagers, die gerade in einem Geschäft, das durch den israelischen Angriff in Brand geraten war, ein Feuer löschen wollten. Die Granate sei 150 Meter weiter von einem Panzer abgefeuert worden.
Bruder und Vater des Attentäters festgenommen
Dutzende von Panzern und gepanzerten Fahrzeugen rückten nach Angaben palästinensischer Sicherheitskräfte auch in das Westjordanland ein. Eines der Ziele sei Ramallah gewesen. In Haifa waren beim ersten Selbstmordanschlag seit zwei Monaten am Mittwoch mindestens 15 Menschen getötet worden. Ein Polizeisprecher sagte nach dem Anschlag auf einen Linienbus, unter den Toten sei offenbar auch der Selbstmordattentäter. 40 Fahrgäste wurden verletzt, sieben wurden in kritischem Zustand in Krankenhäuser der Umgebung gebracht. Bei den meisten Opfern handelt es sich um Studenten.
Schon wenige Stunden nach dem Selbstmordanschlag beschloss das israelische Sicherheitskabinett eine Abriegelung von Westjordanland und Gazastreifen. Sie gelte bis auf weiteres, erklärte die Armee am Donnerstag. Palästinenser dürfen damit nicht mehr nach Israel einreisen.
In der Nacht zum Donnerstag nahmen israelische Soldaten in Hebron im Westjordanland den Vater und Bruder des Selbstmordattentäters fest. Nach Angaben palästinensischer Sicherheitskräfte fanden die Israelis Teile des Ausweises des Attentäters. Danach hätten die Streitkräfte mit Panzern und gepanzerten Fahrzeugen das Haus des 20-jährigen Machmud Kawasama umstellt und den Vater und den Bruder zur Vernehmung abgeführt.