Der amerikanische Präsident Barack Obama reicht dem Iran die Hand und ist zu Gesprächen bereit. Doch der persische Staat stellt Forderungen: "Die USA könnten uns freundlich die Hand reichen, indem sie ihr Verhalten grundlegend ändern", sagte ein ranghoher Regierungsvertreter am Freitag in Teheran. Die vom Westen initiierten und von den Vereinten Nationen (UN) verhängten Sanktionen gegen den Iran bezeichnete er als falsch. Sie müssten revidiert werden. Obama hatte dem Iran in einer Videobotschaft zum persischen Neujahrsfest einen Neuanfang der Beziehungen angeboten.
Dabei liege es an den Iranern, zu entscheiden, ob sie "ihren rechtmäßigen Platz in der internationalen Gemeinschaft" einnehmen wollten, sagte Obama in der vom US-Auslandssender Voice of America verbreiteten Botschaft. "Dieser Platz kann nicht durch Terror oder Waffen erreicht werden, sondern vielmehr durch friedliche Maßnahmen, die die wirkliche Größe des iranischen Volkes und seiner Kultur aufzeigen", erklärte der US-Präsident. Die USA wollten eine Beziehung, die auf gegenseitigem Respekt beruhe.
EU-Chefdiplomat Javier Solana begrüßte Barack Obamas Offerte an den Iran. "Das ist ein sehr gutes Angebot, eine sehr durchdachte Erklärung", sagte Solana am Rande des EU-Gipfels in Brüssel. "Es zeigt, dass die USA die Hand ausstrecken." Er hoffe, dass damit ein neues Kapitel in den Beziehungen zu Teheran eröffnet werde. Die internationale Gemeinschaft müsse sich weiter bemühen, den Atomkonflikt mit dem Iran zu beenden.
Die vom Iran bemängelten Sanktionen wurden verhängt, um das Land zum Einlenken im Atomstreit zu zwingen. Die internationale Gemeinschaft verlangt eine Offenlegung des iranischen Atomprogramms um zu verhindern, dass das Land Atomwaffen baut.