Gleneagles G-8-Staaten akzeptieren Klimaerklärung

Im Streit um den Schutz des weltweiten Klimas haben sich die G-8-Staats- und Regierungschefs auf eine gemeinsame Linie geeinigt. Auch das Kyoto-Protokoll soll in der Schlusserklärung genannt werden.

Der deutsche Gipfelbeauftragte Bernd Pfaffenbach sagte im schottischen Gleneagles, beim Thema Klimaschutz sei man sich mit den USA weitgehend einig geworden. Damit sei ein von manchem nicht erhoffter Erfolg gelungen. "Das Dokument (der Entwurf) ist akzeptiert worden und gehen sie davon aus, dass es so bleibt", sagte Pfaffenbach. Die Schlusserklärung am Freitag werde Maßnahmen zur Bekämpfung der Klimaerwärmung enthalten. Konkrete Zielwerte zur Schadstoffverminderung würden darin aber nicht genannt. Das Kyoto-Protokoll, das die USA als einziges G-8-Partnerland nicht ratifiziert haben, werde in der Schlusserklärung ausdrücklich genannt werden, sagte er.

Die Staats- und Regierungschefs der sieben führenden Industrienationen und Russlands (G-8) schätzten laut Pfaffenbach bei ihrem Gipfel die Entwicklung der Weltwirtschaft positiv ein. Sie hätten jedoch zugleich auf die weiterhin bestehenden Risiken, wie die Ungleichgewichte und die hohen Ölpreise verwiesen. Die USA seien aufgefordert worden, ihr Haushaltsdefizit zurückzuführen, während die Europäer zu verstärkten Bemühungen bei Strukturreformen ermuntert worden seien.

Schröders Initiative findet Zustimmung

Die Transparenzinitiative von Bundeskanzler Gerhard Schröder für die Ölmärkte sei auf eine positive Resonanz gestoßen und solle fortgeführt werden, sagte Pfaffenbach. Damit soll der Spekulation ein Stück Boden entzogen werden. Schätzungsweise sind die Ölpreise derzeit um bis zu 20 Dollar je Barrel (knapp 159 Liter) durch die Spekulation aufgebläht. Mit seiner Forderung nach mehr Transparenz bei den Hedge-Fonds durch einheitliche Regeln sei der Kanzler nicht auf Widerspruch getroffen. Ein Dokument dazu werde es aber nicht geben, sagte Pfaffenbach.

Vor dem Hintergrund der Anschläge in London hätten die G-8 zudem gewarnt, derartige Angriffe könnten die Weltwirtschaft in tiefe Probleme stürzen. Mit dem Thema Terrorismus-Finanzierung und -bekämpfung wollten sich die G-8 am Freitag befassen, sagte er. Die G-8 sind die USA, Kanada, Japan, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Russland.

Reuters
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