Gräueltaten in Syrien Amnesty wirft Assad-Soldaten Jagd auf Zivilisten vor

Im Kampf um die syrische Stadt Aleppo sollen Assads Anhänger Protestierende getötet und verletzt haben - darunter auch Unbeteiligte und Kinder. Die Menschenrechtler sprechen auch von Foltermethoden.

Im Kampf um die syrische Millionenstadt Aleppo haben Anhänger des Diktators Assad offenbar neue Bluttaten begangen. Nach einem Bericht der Menschenrechtsorganisation Amnesty International sollen Regierungstruppen und die regimetreue Schabiha-Miliz Protestierende getötet und verletzt haben.

Betroffen seien auch Unbeteiligte und Kinder gewesen, so Amnesty. Verletzte seien gejagt worden. Folter sei routinemäßig eingesetzt worden. Auf Proteste habe die Staatssicherheit mit rücksichtslosem und brutalem Einsatz von Gewalt reagiert.

70 Tote binnen weniger Stunden

Unterdessen tobt der Kampf um die syrische Metropole weiter. Die Aufständischen kämpften sich nach eigenen Angaben Richtung Stadtzentrum voran. Das Militär beschoss die Viertel in Rebellenhand mit Artillerie und Hubschraubern. Die unübersichtlichen Fronten ziehen sich mitten durch Wohngebiete.

Mindestens 70 Menschen starben in Syrien binnen weniger Stunden. Allein etwa 40 Polizisten sollen nach Angaben der syrischen Menschenrechtsbeobachter in Aleppo getötet worden sein, als Hunderte Rebellen in mehrstündigem Kampf zwei Polizeistationen in den Vierteln Salihin und Bab al-Nairab eroberten.

Zurückgebliebene flüchten in Moscheen

Die Lage der Zivilbevölkerung in Aleppo wird immer katastrophaler. Nach UN-Angaben leiden mindestens zwei Millionen Menschen unter der Gewalt im Land. Hunderttausende sollen bereits geflohen sein, die in der Stadt Zurückgebliebenen suchten zu Tausenden Schutz in Moscheen und öffentlichen Gebäuden, wie eine Sprecherin des UN-Flüchtlingshilfswerks mitteilte.

DPA
fw/DPA/AFP