Donald Trumps Name prangte, selbstverständlich vergoldet, nicht nur auf vielen Häusern, Golfklubs und Kasinos, sondern auch auf allerlei Produkten: auf Wodka- und Mineralwasserflaschen, auf Sammelkarten, Caps, Speiseeis, Steaks und Büchern. Erstaunlich wenig davon war ein Verkaufsschlager – anders als die neueste Merchandisemasche: Turnschuhe. Für 400 Dollar oder 370 Euro gibt es knöchelhohen Sneaker mit einer US-Flagge und dem Buchstaben T für Trump, natürlich in Gold und limitiert: 1000 Paare werden hergestellt, sie sind bereits alle vergriffen.
Die Erlöse aus dem Verkauf werden nicht komplett an den Ex-US-Präsidenten gehen, er hat, wie meistens, nur seinen Namen zur Verfügung gestellt. Dabei dürfte der Republikaner gerade jeden Dollar gebrauchen, denn in zwei Prozessen wurde er zuletzt zu Geldstrafen in Höhe von insgesamt einer halbe Milliarde US-Dollar verurteilt. Zwar sind noch nicht alle Urteile rechtskräftig, zahlen muss er aber auf jeden Fall sehr bald und es ist unklar, ob Trump überhaupt flüssig ist.
Warum muss Donald Trump so viel Geld bezahlen?
Mitte Februar wurde der Ex-Präsident in einem Zivilprozess zu einer Strafe von 350 Millionen US-Dollar verurteilt. Grund: Seine Firma, die Trump-Organization, hatte die Werte von Immobilien unzulässig erhöht, um so bessere Kreditkonditionen zu bekommen. Gegen das Urteil wird Trump Berufung einlegen, die Strafe aber wird dennoch jetzt fällig. Wenige Wochen zuvor hatte Trump einen Verleumdungsprozess gegen die Autorin Jean E. Carroll verloren und wurde zur Zahlung von 83 Millionen Dollar verurteilt. Dazu kommen noch rund 100 Millionen Dollar an Zinsen.
Wie hoch ist Trumps Vermögen?
Genaue Summen gibt es nicht, da Trump sein Geld vor allem in Immobilien und Wertpapieren angelegt hat. Schätzungen von Forbes- und Bloomberg-Experten reichen von 2,6 bis 3,1 Milliarden US-Dollar. Doch nur ein Teil davon dürfte dem früheren Staatsoberhaupt cash zur Verfügung stehen. Trumps Anwälte sollen gegenüber der New Yorker Staatsanwalt ausgesagt haben, dass er über rund 400 Millionen US-Dollar flüssige Mittel verfüge.
Wie könnte Donald Trump fehlendes Geld auftreiben?
Für die fälligen Strafzahlungen sollte Donald Trump grundsätzlich reich genug sein. Zur Not müsste er Teile seiner zahlreichen Immobilien verkaufen. So ist sein berühmter Trump-Tower mitten in New York City fast eine Milliarde Dollar Wert, seine dreistöckige Wohnung darin dürfte rund 130 Millionen bringen. Daneben besitzt er noch sein Anwesen in Mar-a-Lago (Schätzwert: rund eine halbe Milliarde), ein unbewohntes Schloss außerhalb von New York, dazu zwei weitere Gebäude in der Stadt, die seinen Namen tragen, aber nur teilweise ihm auch gehören und/oder stark durch Kredite belastet sind. Dazu kommen noch diverse Golfclubs.

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Darf sich Trump an seinen üppigen Spendengeldern bedienen?
Knapp 70 Millionen US-Dollar konnte Donald Trump vergangenes Jahr an Spenden für seinen Wahlkampf eintreiben. Laut den US-Wahlgesetzen darf er sie nicht für persönliche Belange wie Strafzahlungen ausgeben. Unklar dagegen ist, ob die so genannten Super PACs einspringen können. Diese Organisationen sammeln im großen Stil Gelder ein, mit denen die Kandidaten unterstützt werden. Etwa durch TV-Werbung. Zwei seiner Super PACs haben vergangenes Jahr fast 50 Millionen Dollar für Rechtsbeihilfen ausgegeben, wie jüngst bekannt wurde.
Was von Trumps juristischen Problemen übrig bleibt

Erst am 10. Januar, zehn Tage vor Trumps Rückkehr ins Weiße Haus, verkündete Richter Merchan das Strafmaß: Er bestätigte den Schuldspruch der Jury, erließ Trump jedoch in die "bedingungslose Straffreiheit"
Gibt es reiche Gönner, die Trump aushelfen könnten?
Ja, durchaus. Immer wieder machen Mutmaßungen die Runde, dass Multimilliardär Elon Musk die Nähe Trumps sucht – auch, um ihn zu unterstützen. Sicher ist, dass Trump durchaus sehr reiche Freunde hat, die ihn und seine Make-America-Great-Again-Bewegung auch schon in der Vergangenheit mitfinanziert haben. Darunter etwa die milliardenschweren Casinobesitzer Sheldon Adelson und Steve Wynn, der Investor Charles Schwab und der kalifornische Immobilienmogul Geoff Palmer. Ihnen dürfte es leichtfallen, ein paar Millionen lockerzumachen.
Quellen: "The Hill", Citizen.org, DPA, AFP, Reuters,