Hintergrund Bahn: Unfall wie in Nordkorea praktisch ausgeschlossen

Eine Katastrophe wie beim Zusammenstoß zweier Gefahrgutzüge in Nordkorea ist nach Angaben der Deutschen Bahn auf dem deutschen Netz praktisch ausgeschlossen.

Eine Katastrophe wie beim Zusammenstoß zweier Gefahrgutzüge in Nordkorea ist nach Angaben der Deutschen Bahn auf dem deutschen Netz praktisch ausgeschlossen. Die Sicherheitsstandards insbesondere für Transporte von Chemikalien und entzündlichen Stoffen seien hier zu Lande deutlich höher, sagte ein Sprecher der Fracht- Tochter Railion am Donnerstag in Mainz. So gebe es für Gefahrgutzüge besondere Kontrollen etwa von Kesselwagen und Lokomotiven. Generell werde ein Zug zwangsgebremst, wenn ein Haltesignal überfahren wird.

Spezielle Wagen für besonders gefährliche Flüssigkeiten seien mit besonderen Puffern ausgestattet, und die Wände müssten eine bestimmte Druckfestigkeit haben. Alle vier Jahre müssen Sachverständige die Tanks untersuchen. Die Bahntochter Railion hat 35 000 Kesselwagen für Gefahrgüter. Rund ein Drittel der Transporte sind mit Mineralöl und Mineralölprodukten gefüllt. Besonders sensible Fahrten werden so weit wie möglich über Strecken jenseits von Ballungsräumen geführt.

In Nordkorea sind am Donnerstag beim Zusammenstoß zweier Gefahrgutzüge möglicherweise bis zu 3000 Menschen ums Leben gekommen oder verletzt worden. Zwei mit Treibstoff und Flüssiggas beladene Güterzüge stießen nach südkoreanischen Medienberichten in einem Bahnhof zusammen und explodierten.