IAEO Iran setzt Urananreicherung fort

Das Angebot zu direkten Verhandlungen zwischen den USA und dem Iran im Atomstreit hat zu großem Optimismus geführt. Die Atomenergiebehörde (IAEO) hat nun einen Bericht vorgelegt, der den Optimismus stark dämpfen könnte.

Ungeachtet der internationalen Kritik hat der Iran in den vergangenen Wochen die Arbeit in seiner Urananreicherungsanlage bei Natans fortgesetzt. Dies geht aus einem vertraulichen Bericht der Internationalen Atomenergie-Organisation IAEO hervor, der am Donnerstag in Wien bekannt wurde. Der Bericht wurde an die 35 Mitgliedstaaten des IAEO-Verwaltungsrats per E-Mail verschickt.

Danach haben iranische Techniker erst am Dienstag erneut das Anreicherungsgas Uran-Hexafluorid (UF6) in 164 Gaszentrifugen eingefüllt. Außerdem würden zurzeit weitere Gaszentrifugen installiert. Die Regierung in Teheran habe es inzwischen abgelehnt, die Aktivitäten in der Atomanlage mit Hilfe von Kameras überwachen zu lassen, heißt es in dem dreiseitigen Bericht, der der dpa vorliegt.

"Iran tut nichts zur Aufklärung"

In dem Report beklagt IAEO-Generaldirektor Mohammed al Baradei außerdem, dass Teheran in den vergangenen Wochen nichts mehr zur Aufklärung seines jahrzehntelang geheimen Atomprogramms beigetragen hat. Unter anderem habe die iranische Regierung auf mehrere Briefe der Wiener Atombehörde bis heute nicht reagiert. Darin bat die Wiener Atombehörde um die volle Aufklärung noch ungeklärter Fragen im Zusammenhang mit dem iranischen Urananreicherungsprogramm. Die IAEO-Vertreter wollten am Montag zu Beratungen in Wien zusammenkommen.

In dieser Woche hatten die fünf Veto-Mächte des UN-Sicherheitsrates und Deutschland der Islamischen Republik ein Angebotspaket unterbreitet. Das Land soll damit Anreize erhalten, seine nuklearen Forschungsarbeiten aufzugeben. Die westlichen Staaten werfen dem Iran vor, nach Atomwaffen zu streben. Sie verlangen, dass er seine Uran-Anreicherung so lange nicht weiter betreibt, bis das Vertrauen der internationalen Gemeinschaft in den friedlichen Charakter seines Atomprogramms wiederhergestellt ist.

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Reuters/DPA