Reaktionen zur Iowa-Wahl Trump - "ein toter, wandelnder Clown"

In Iowa haben ein paar Hunderttausend Menschen gewählt. Danach ist Donald Trump ein Ex-Siegertyp. Und Bernie Sanders ein Parteirebell, der Hillary Clinton ernsthaft zu schaffen macht. Wie US-Medien die Ergebnisse einordnen.

Das politische Establishment hat sich zum Auftakt des US-Vorwahlreigens in Iowa im Mittleren Westen eine schallende Ohrfeige abgeholt. Und Donald Trump konnte nicht profitieren. Bei den Republikanern landete Trump nur auf Rang zwei, hinter dem Sieger, dem erzkonservativen Senator Ted Cruz aus Texas, der ebenfalls der politischen Garde in Washington den Kampf angesagt hat. 

Bei den Demokraten lieferte der linke Parteirebell Bernie Sanders der haushohen Favoriten Hillary Clinton ein ganz enges Rennen und lag am Ende nur um wenige Zehntel Prozent hinter der Ex-Außenministerin. Sanders, der in Iowa mit einem engagierten Wahlkampf vor allem junge Leute mobilisierte, dürfte das Auftrieb im nächsten Vorwahl-Bundesstaat New Hampshire geben, wo er in den Umfragen weit führt.

Pressestimmen zur Iowa-Wahl

Die Medien in den USA stürzen sich vor allem auf das Ergebnis von Trump. Die "New York Daily News" titelt "Dead Clown Walking" - "ein toter wandelnder Clown" - in Anlehnung an das Buch "Dead Man Walking". Das New Yorker Boulevardblatt schreibt dazu: "All sein bombastisches Gequassel, all seine Beleidigungen, all seine rassistischen Proklamationen fehlten in Trumps Looser-Rede in Iowa."

Auch die "New York Times" und die "Washington Post" betonen Trumps Niederlage: "Cruz gewinnt in Iowa, Trump muss mit einer demütigenden Niederlage klarkommen", schreibt die "NY Times". Die "Post" titelt: "Cruz besiegt überraschend Trump". Die "USA today" bemüht nach der Wahl sogar einen alten Tweet von Donald Trump: "Niemand erinnert sich an den Zweiten", schrieb der einmal im Jahr 2013. In seiner Rede in Iowa sagte er: "Wir sind Zweiter geworden und ich muss sagen, dass ich mich geehrt fühle."

Hillary Clinton "atmet auf"

Die frühere US-Außenministerin Hillary Clinton hat sich mittlerweile zur Siegerin der Wahl der Demokraten erklärt - "Clinton atmet einen riesigen Seufzer der Erleichterung", schreibt die "Los Angeles Times". Die "Washington Post" kommentiert allerdings zum überraschend starken Ergebnis von Bernie Sanders: "Auch wenn Clinton sich durchgesetzt hat, der knappe Ausgang zeigt, dass Sanders Anti-Establishment-Botschaft Kraft besitzt."

DPA
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