ISRAEL Polizei in Jerusalem in Alarmbereitschaft versetzt

Am Morgen sind in Israel zwei Menschen beim Anschlag auf einen Personenzug verletzt worden. Es gibt »konkrete Hinweise« auf einen neuen Selbstmordanschlag.

Bei der Explosion einer Sprengladung unter einem vorbeifahrenden Personenzug südöstlich von Tel Aviv wurden am Sonntagmorgen zwei Menschen verletzt. Wie die Polizei mitteilte, deutet alles auf einen palästinensischen Anschlag hin. Die Explosion ereignete sich rund zwei Kilometer nördlich des Bahnhofs der Stadt Lod. Bei einem der Waggons seien die Fenster zersplittert. Der Bahnverkehr auf der Strecke wurde vorübergehend eingestellt.

Nach Warnungen vor einem neuen Selbstmordanschlag ist die Polizei in Jerusalem in höchste Alarmbereitschaft versetzt worden. Wie der israelische Rundfunk meldete, lägen der Polizei »konkrete Hinweise« über ein geplantes Attentat in der Stadt vor. Ein führender jüdischer Geistlicher sagte daraufhin eine geplante, öffentliche Ansprache ab.

Abriss von illegalen Siedlungen

Unterdessen kündigte Israels Verteidigungsminister Benjamin Ben Elieser an, bis Sonntagabend zehn illegale jüdische Siedlungen im Westjordanland einreißen zu lassen, wie der israelische Militärrundfunk berichtet. Anschließend sollten noch mehr illegale Siedlungen entfernt werden.

In den vergangenen Jahren sind im Westjordanland und im Gazastreifen etwa 60 israelische Siedlungen entstanden, für die die Regierung keine Genehmigung erteilt hatte. Sie bestehen häufig nur aus ein paar Wohnwagen oder Zelten, um den Boden für den späteren Bau fester Häuser zu besetzen.

Razzien im Westjordanland

Bei Razzien im Westjordanland nahm die Armee mehr als 40 Palästinenser fest, darunter auch drei enge Verbündete oder Mitglieder der radikalen Hamas-Bewegung. Allein in dem Dorf Tammun bei Dschenin seien mehr als 20 Palästinenser festgesetzt worden, sagte der Bürgermeister des Ortes, Baschar Audeh. Auch rund um Kalkilija, Nablus, Tulkarem und in Dschenin selbst nahm die Armee mehrere Menschen in Haft.

Am Samstag lag das Flüchtlingslager Chan Junis im südlichen Gazastreifen unter Beschuss. Soldaten und Panzer feuerten nach Angaben palästinensischer Sicherheitskräfte sechs Granaten und Maschinengewehrsalven ab. Verletzt wurde demnach niemand. Die Armee bestritt den Panzerbeschuss. Soldaten hätten geschossen, nachdem Palästinenser Granaten auf einen nahen Armeeposten gefeuert hätten.

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