Israelische Armee: Hamas hat 222 Geiseln genommen +++ Blutiger Häuserkampf in Gaza befürchtet +++ Die Nachrichten zum Nahost-Konflikt im stern-Newsblog.
Die Meldungen zum Nahost-Konflikt im stern-Newsblog:
Martin Thiele
Die schiitische Hisbollah-Miliz im Libanon teilt mit, seit der Eskalation vor zwei Wochen seien 28 Hisbollah-Kämpfer getötet worden. Die pro-iranische Miliz bestätigt, sie habe israelische Truppen am Montag im Grenzgebiet fünf Mal angegriffen. Israel habe daraufhin Ziele im Süden des Libanon beschossen. Auf der israelischen Seite wurden bislang sieben Soldaten und ein Zivilist getötet. Israel hat den Libanon eindringlich davor gewarnt, in den Krieg mit der Hamas einzusteigen.
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Martin Thiele
Irans Außenminister hat sich mit Anführern der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas und dem Islamischen Dschihad (PIJ) ausgetauscht. Hussein Amirabdollahian telefonierte sowohl mit Ismail Hanija, Generalsekretär der Hamas, als auch mit dem PIJ-Anführer Sijad al-Nachala, wie Irans Außenministerium berichtet. Demnach bekräftigt der Minister erneut Irans Unterstützung und berichtet über Irans "diplomatische Aktionen".
Seit der Islamischen Revolution von 1979 ist Israel Irans erklärter Erzfeind. Teheran hat seit den 1990er Jahren seine politischen und militärischen Beziehungen in der Region ausgebaut, um mit der Unterstützung schiitischer Milizen eine "Achse des Widerstands" gegen Israel zu schaffen. Die Islamische Republik unterstützt auch die Schiitenorganisation Hisbollah im Libanon.
Seit der Islamischen Revolution von 1979 ist Israel Irans erklärter Erzfeind. Teheran hat seit den 1990er Jahren seine politischen und militärischen Beziehungen in der Region ausgebaut, um mit der Unterstützung schiitischer Milizen eine "Achse des Widerstands" gegen Israel zu schaffen. Die Islamische Republik unterstützt auch die Schiitenorganisation Hisbollah im Libanon.
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Martin Thiele
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron wird am Dienstag zu einem Besuch in Israel erwartet. Wie der Elysée mitteilt, ist in Tel Aviv ein Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu geplant. Die Visite Macrons erfolgt mehr als zwei Wochen nach Beginn des Krieges zwischen der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas und Israel. Vor Macron waren unter anderen bereits Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sowie US-Präsident Joe Biden in Israel gewesen.
Der französische Präsident hatte Israels Recht auf Selbstverteidigung betont, aber auch darauf hingewiesen, dass bei Israels Gegenangriffen palästinensische Zivilisten verschont werden sollten. Sieben französische Staatsbürger gelten seit dem Großangriff der Hamas vom 7. Oktober als vermisst. Eine Frau ist Geisel der Hamas, bei den übrigen sechs vermutet die französische Regierung, dass sie ebenfalls von den Islamisten verschleppt wurden.
Der französische Präsident hatte Israels Recht auf Selbstverteidigung betont, aber auch darauf hingewiesen, dass bei Israels Gegenangriffen palästinensische Zivilisten verschont werden sollten. Sieben französische Staatsbürger gelten seit dem Großangriff der Hamas vom 7. Oktober als vermisst. Eine Frau ist Geisel der Hamas, bei den übrigen sechs vermutet die französische Regierung, dass sie ebenfalls von den Islamisten verschleppt wurden.
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Daniel Wüstenberg
Mehrere Einheiten des israelischen Militärs trainieren Armeeangaben zufolge derzeit für eine Bodenoffensive im Gazastreifen. Die Soldaten und Kommandeure seien "entschlossen und hochmotiviert", teilt das Militär mit. Auch Reservisten seien an den Übungen beteiligt, die die Bereitschaft und die Fähigkeiten der Streitkräfte für die Einsätze am Boden im Gazastreifen verbessern sollen. In den vergangenen Tagen hätten sich zudem Kommandeure der Luftwaffe und der Bodentruppen getroffen, um eine "optimale Zusammenarbeit" zu planen.
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Daniel Wüstenberg
Die Explosion am Al-Ahli-Krankenhaus im Gazastreifen ist nach britischen Erkenntnissen wahrscheinlich durch eine palästinensische Rakete verursacht worden. Die britische Regierung komme auf der Grundlage einer Analyse des britischen Geheimdienstes zu dem Schluss, dass die Detonation "wahrscheinlich von einer Rakete oder einem Teil davon verursacht wurde, die aus dem Gazastreifen gegen Israel abgefeuert wurde", sagt Premierminister Rishi Sunak im Parlament in London. Außenminister James Cleverly bestätigt diese Position im Kurznachrichtendienst X.
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Laut UN: Mehr als 19.000 Vertriebene im Libanon
Yannik Schüller
Infolge der Spannungen zwischen der israelischen Armee und der libanesischen Hisbollah sind UN-Angaben zufolge im Libanon mehr als 19.000 Menschen vertrieben worden.
Ein Sprecher der Internationalen Organisation für Migration (IOM) erklärt, die "Zunahme grenzüberschreitender Vorfälle" habe zur Vertreibung von 19.646 Menschen geführt. Die UN-Organisation erwarte weiter steigenden Zahlen, sollten die Spannungen anhalten oder die Gewalt eskalieren.
Ein Sprecher der Internationalen Organisation für Migration (IOM) erklärt, die "Zunahme grenzüberschreitender Vorfälle" habe zur Vertreibung von 19.646 Menschen geführt. Die UN-Organisation erwarte weiter steigenden Zahlen, sollten die Spannungen anhalten oder die Gewalt eskalieren.
Seit Überfall der Hamas auf Israel gibt es beinahe täglich militärische Auseinandersetzungen an der israelisch-libanesischen Grenze. Mehrere Menschen wurden getötet. Es wird befürchtet, dass die vom Iran unterstützte Hisbollahmiliz vom Libanon aus eine neue Front zur Unterstützung der verbündeten Hamas eröffnen könnte.
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Yannik Schüller
Die israelische Armee hat eigenen Angaben zufolge einen Angriff mit zwei aus dem Gazastreifen kommenden Drohnen vereitelt, den die radikalislamische Hamas für sich reklamiert. Ob die Drohnen abgeschossen wurden, teilt die israelische Armee nicht mit.
Die Hamas erklärt im Onlinedienst Telegram, zwei Kamikaze-Drohnen in Richtung zweier Militärstützpunkte im Süden Israels gestartet zu haben.
Die Hamas erklärt im Onlinedienst Telegram, zwei Kamikaze-Drohnen in Richtung zweier Militärstützpunkte im Süden Israels gestartet zu haben.
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Palästinensischer Regierungschef: Westliche Staaten geben Israel "Lizenz zum Töten"
Yannik Schüller
Der palästinensische Ministerpräsident Mohammed Schtajjeh bezeichnet die Unterstützung vieler westlicher Staaten für Israels Recht auf Selbstverteidigung als "Lizenz zum Töten".
"Wir verurteilen Stellungnahmen, die eine Lizenz zum Töten darstellen und (Israel) einen politischen Deckmantel für Massaker und Zerstörung in Gaza bieten", sagt Schtajjeh bei einer Sitzung des palästinensischen Kabinetts in Ramallah im Westjordanland.
"Wir verurteilen Stellungnahmen, die eine Lizenz zum Töten darstellen und (Israel) einen politischen Deckmantel für Massaker und Zerstörung in Gaza bieten", sagt Schtajjeh bei einer Sitzung des palästinensischen Kabinetts in Ramallah im Westjordanland.
Was aus Israel über die Vorbereitungen für eine Bodenoffensive im Gazastreifen zu hören sei, bedeute "mehr Verbrechen, Gräueltaten und Zwangsumsiedlung", betont Schtajjeh, dessen Regierung im dem von der Hamas kontrollierten Gazastreifen keine Macht ausübt.
US-Präsident Joe Biden hat gestern mit Bundeskanzler Olaf Scholz, dem kanadischen Premierminister Justin Trudeau, dem britischen Regierungschef Rishi Sunak, Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni und Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron telefoniert. Laut einer Mitteilung des Weißen Hauses haben die Verbündeten ihre Unterstützung für Israel und dessen Recht auf Selbstverteidigung gegen Terrorismus bekräftigt. Zugleich haben sie die Achtung des humanitären Völkerrechts gefordert, vor allem den Schutz der Zivilbevölkerung.
Mohammed Schtajjeh (Mitte), Ministerpräsident der palästinensischen Gebiete. Ayman Nobani/dpa
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Martin Thiele
Seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der im Gazastreifen herrschenden Hamas sind dort bisher mindestens 29 Mitarbeiter der Vereinten Nationen getötet worden. Das bestätigt eine Sprecherin des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Am Sonntag seien zwölf weitere Todesopfer aus dem Kreis der UN-Mitarbeiter bestätigt worden, womit die Zahl auf 29 gestiegen sei. In dem dicht besiedelten Küstenstreifen, wo rund 2,2 Millionen Menschen leben, ist die humanitäre Lage mehr als zwei Wochen nach Kriegsbeginn weiter katastrophal. Etwa 400.000 Menschen, die durch israelische Angriffe vertrieben wurden, halten sich laut UNRWA derzeit in etwa 90 UN-Einrichtungen auf. Allein innerhalb von 24 Stunden sei ihre Zahl um etwa 22.000 Menschen angestiegen.
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Martin Thiele
Mit einer Videoarbeit der in Berlin lebenden israelischen Künstler Nir Evron und Omer Krieger über den inzwischen beim Angriff auf Israel verwüsteten Kibbuz Beeri will das Jüdische Museum Berlin Trauer und Verbundenheit mit den Opfern zeigen. Das 2014 entstandene, zehnminütige Video "Rehearsing the Spectacle of Spectres" (Englisch: Proben für das Spektakel der Geister) nach einem Gedicht von Anadad Eldan wird bis zum 10. Dezember gezeigt und zudem online gestellt, wie das Museum mitteilt. Das Video befasst sich mit dem Gedanken des Kollektiven des 1946 gegründeten Kibbuz – also einer jener ländlichen Siedlungen mit kollektiver Wirtschaft und Lebensweise in Israel.
"Wir wollten auf die Situation mit den Mitteln eines Museums reagieren", so Direktorin Hetty Berg. Die Videoarbeit biete einen Raum zum Innehalten und für Reflexion. "Gleichzeitig wollen wir dem Terror und den Morden etwas entgegensetzen: Wir zeigen das Leben in Kibbuz Beeri, bevor es zerstört worden ist, ein Kibbuz, in dem Kunst geschaffen wurde. Wir wollen die Erinnerung an das Leben dort vor dem Angriff bewahren."
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Martin Thiele
Israel will als Reaktion auf den schlimmsten Terroranschlag in seiner Geschichte die militärische und politische Führungsriege der im Gazastreifen herrschenden Hamas ausschalten. "Es ist Israels Ziel, die Hamas vollständig zu zerstören und den Gazastreifen zu erobern", erklärt Brigadegeneral Amir Avivi. Israel hatte in der Vergangenheit immer wieder politische und militärische Führer der Hamas und anderer militanter Palästinenserorganisationen gezielt getötet. Doch diese Praxis ist umstritten, Kritiker sehen sie als mögliche Verletzung des Völkerrechts. Außerdem wurde ihre Effektivität immer wieder in Frage gestellt.
Nach dem Massaker gehe Israel nun "schonungslos gegen die Hamas-Führung vor" und werde dies auch fortsetzen, sagt auch der palästinensische Journalist und Hamas-Kenner Mohammed Daraghmeh. Er glaube nicht, dass Führungsfiguren wie Mohammed Deif, Chef des bewaffneten Hamas-Flügels, oder der Hamas-Chef Jihia al-Sinwar auch im Falle einer Waffenruhe "jemals wieder über der Erde in Gaza erscheinen können". Er ist davon überzeugt, dass Israel auch nach dem Krieg schärfste Sicherheitsvorkehrungen treffen und den Küstenstreifen ständig überwachen wird. "Jeder Hamas-Führer würde dann sofort gezielt getötet, sollte er sich offen zeigen."
Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant sagt bei einem Besuch im Kommandozentrum der Luftwaffe mit Blick auf die erwartete Bodenoffensive: "Dies muss unser letzter Einsatz in Gaza sein." Es werde "einen, zwei oder drei Monate dauern, aber am Ende wird es die Hamas nicht mehr geben".
Nach dem Massaker gehe Israel nun "schonungslos gegen die Hamas-Führung vor" und werde dies auch fortsetzen, sagt auch der palästinensische Journalist und Hamas-Kenner Mohammed Daraghmeh. Er glaube nicht, dass Führungsfiguren wie Mohammed Deif, Chef des bewaffneten Hamas-Flügels, oder der Hamas-Chef Jihia al-Sinwar auch im Falle einer Waffenruhe "jemals wieder über der Erde in Gaza erscheinen können". Er ist davon überzeugt, dass Israel auch nach dem Krieg schärfste Sicherheitsvorkehrungen treffen und den Küstenstreifen ständig überwachen wird. "Jeder Hamas-Führer würde dann sofort gezielt getötet, sollte er sich offen zeigen."
Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant sagt bei einem Besuch im Kommandozentrum der Luftwaffe mit Blick auf die erwartete Bodenoffensive: "Dies muss unser letzter Einsatz in Gaza sein." Es werde "einen, zwei oder drei Monate dauern, aber am Ende wird es die Hamas nicht mehr geben".
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Yannik Schüller
Die Zahl der getöteten Palästinenser im Gazastreifen ist seit Beginn des Kriege nach Angaben eines Sprechers von Präsident Mahmud Abbas auf mehr als 5000 gestiegen. Es seien zudem rund 15.000 Menschen verletzt worden, berichtet die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa.
Das Gesundheitsministerium in Gaza wird von der islamistischen Hamas kontrolliert, die auch von EU und USA als Terrororganisation eingestuft wird. Die Zahlen lassen sich gegenwärtig nicht unabhängig überprüfen. Nach Informationen der israelischen Armee soll das Ministerium etwa die Zahl der Toten nach einer Explosion an einem Krankenhaus in Gaza übertrieben haben. Die Armee sprach von gezielter Desinformation.
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Yannik Schüller
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben in den vergangenen 24 Stunden mehr als 320 Ziele im Gazastreifen angegriffen.
Darunter seien Tunnel der islamistischen Hamas sowie Dutzende Kommandozentren und Überwachungsposten gewesen, teilt die Armee am Montag mit. Armeesprecher Daniel Hagari erklärt: "Wir greifen weiter Infrastruktur an, die eine Gefahr für Bodentruppen darstellen könnte." Als Teil dessen seien unter anderem Abschussstellungen für Mörsergranaten beschossen worden. Die Armee bereite sich weiter auf "den Moment des Befehls vor – der Feind ist unter Druck, nicht wir". Der Sprecher sagt weiter: "Hamas-Terroristen verstecken sich in Gaza, unter Belagerung." Hagari fügt hinzu: "Wir werden aktiv werden, wo und wann wir wollen." Allgemein wird mit einer Bodenoffensive Israels im Gazastreifen gerechnet.
Darunter seien Tunnel der islamistischen Hamas sowie Dutzende Kommandozentren und Überwachungsposten gewesen, teilt die Armee am Montag mit. Armeesprecher Daniel Hagari erklärt: "Wir greifen weiter Infrastruktur an, die eine Gefahr für Bodentruppen darstellen könnte." Als Teil dessen seien unter anderem Abschussstellungen für Mörsergranaten beschossen worden. Die Armee bereite sich weiter auf "den Moment des Befehls vor – der Feind ist unter Druck, nicht wir". Der Sprecher sagt weiter: "Hamas-Terroristen verstecken sich in Gaza, unter Belagerung." Hagari fügt hinzu: "Wir werden aktiv werden, wo und wann wir wollen." Allgemein wird mit einer Bodenoffensive Israels im Gazastreifen gerechnet.
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DPA · AFP
rw / yks