US-Entertainer Jimmy Kimmel hat sich nach dem Massenmord von Las Vegas unter Tränen für schärfere Waffengesetze in den USA ausgesprochen. "Ich will, dass das eine Comedy-Show ist", sagte Kimmel zu Beginn seiner Late-Night-Show am Montagabend (Ortszeit) in Los Angeles. "Ich hasse es, über solche Dinge zu reden. Ich will einfach nur jeden Abend über Dinge lachen. Aber das wird seit Kurzem zunehmend schwieriger."
Nach dem Angriff von Las Vegas habe er Kommentare gelesen, von Menschen, die betonten, das Geschehene sei zwar schrecklich, aber dagegen könne man nichts machen. "Da stimme ich nicht zu. Natürlich können wir etwas dagegen tun. Sehr viel - aber wir tun's nicht." Kimmel nannte diese Haltung "interessant", "denn wenn uns jemand mit einem Bart attackiert, dann hören will Telefone ab, sprechen Reiseverbote aus, bauen Mauern". Wenn aber ein Amerikaner eine Waffe kaufe und damit andere Amerikaner erschieße, dann könne man plötzlich nichts tun, kritisierte Kimmel.
Jimmy Kimmel: "Kein Amerikaner braucht ein Maschinengewehr"
Der Moderator sprach das Recht auf privaten Waffenbesitz in den USA an. "Kein amerikanischer Bürger braucht ein Maschinengewehr oder gleich zehn davon", sagte er. Die Schützen würden automatische oder halbautomatische Waffen nutzen. "Das sind keine Waffen zur Selbstverteidigung. Diese Waffen wurden gefertigt, um in kürzester Zeit eine große Zahl an Menschen umzubringen." Die Politiker, die den Waffenbesitz unterstützten, sollten beten und um Verzeihung bitten, dass sie der Waffenlobby so viel Einfluss geben.
Kimmel wuchs in Las Vegas auf und kämpfte bei seiner bewegenden Ansprache über den Vorfall in seiner Heimatstadt immer wieder mit den Tränen. "Die Folge sind nun Kinder ohne Eltern, Väter ohne Söhne, Mütter ohne Töchter." Er forderte seine Zuschauer auf, ihre Kongressabgeordneten anzusprechen, damit sich etwas an der Gesetzeslage ändere. "Es reicht nicht, nur zu beten."
