Präsidentschaftswahl 2024 Umfrage-Desaster für Biden: Trump liegt in fast allen Schlüsselstaaten vorn

Schon jetzt der älteste Amtsinhaber: US-Präsident Joe Biden
Der Blick auf seine jüngsten Umfragewerte verheißt nichts Gutes: US-Präsident Joe Biden
© Andrew Caballero-Reynolds / AFP
In einem Jahr sind in den USA Präsidentschaftswahlen. Derzeit läuft alles auf ein Duell Joe Biden vs. Donald Trump hinaus. Doch düstere Umfragewerte setzen den Amtsinhaber unter Druck. Ein prominenter Demokrat denkt bereits laut über einen "Pferdewechsel" nach.

Alarmstimmung bei den US-Demokraten: Ein Jahr vor den Präsidentschaftswahlen ist Amtsinhaber Joe Biden in fünf der sechs wichtigsten umkämpften Bundesstaaten hinter Donald Trump zurückgefallen. Laut Umfragen des Siena College Research Institutes im Auftrag der "New York Times" hat Biden bei den registrierten Wählerinnen und Wählern in Arizona, Georgia, Michigan, Nevada und Pennsylvania einen Rückstand von vier bis zehn Prozentpunkten gegenüber dem Republikaner. Nur in Wisconsin liegt der US-Präsident den Angaben zufolge mit zwei Prozentpunkten vorn. Die Umfragewerte wurden zwischen dem 22. Oktober und 3. November erhoben.

Biden und Trump gelten derzeit als die mit Abstand aussichtsreichsten Bewerber ihrer jeweiligen Parteien für die Kandidatur bei der Wahl am 5. November 2024. Bei der Wahl 2020 konnte Biden die sechs sogenannten Swing States noch allesamt für sich entscheiden. Nun führt Trump dort mit durchschnittlich 48 zu 44 Prozent vor dem 80-Jährigen.

Joe Biden auch landesweit hinter Trump

Ein ähnliches Bild zeichnet eine neue landesweite Umfrage des US-Senders CBS. Demnach würden sich bei einem Duell Biden gegen Trump nur 48 Prozent der Befragten für den Amtsinhaber entscheiden, aber 51 Prozent für seinen Herausforderer. Vor genau vier Jahren, am 6. November 2019, führte Biden landesweit mit 10,2 Prozentpunkten vor Trump. Am Ende gewann er die Wahl mit 51,3 zu 46,8 Prozent aller abgegebenen Stimmen.

Bei der Präsidentschaftswahl 2016 lag Hillary Clinton am 6. November 2015 2,2 Prozentpunkte vor Trump und erhielt mit 48,2 zu 46,1 Prozent ebenfalls die Stimmenmehrheit. Aufgrund des US-Wahlsystems, dass dem Sieger oder der Siegerin in den einzelnen Bundesstaaten sämtliche Wahlleute des Bundesstaates zuschlägt, zog Trump dennoch ins Weiße Haus ein.

Das Ergebnis von 2016 zeigt die besondere Bedeutung der Schlüsselstaaten, in denen Biden aktuell schwächelt. Während Clinton lediglich vier der damals elf als Swing States geltenden Bundesstaaten gewann und sich damit 32 Wahlleutestimmen sichern konnte, lag Trump in allen anderen Schlüsselstaaten vorn und holte dort 114 sogenannte Electoral Votes.

Bidens Wahlkampfteam gibt sich trotz der schlechten Umfragewerte zuversichtlich und weist darauf hin, dass die Wahl noch ein Jahr entfernt ist. Der Präsident arbeite daran, die Wählerinnen und Wähler zu mobilisieren, um seine Wiederwahl zu unterstützen, heißt es von seinen Helfern. "Wir werden 2024 gewinnen, indem wir uns über unsere Arbeit beugen, nicht indem wir uns über eine Umfrage aufregen", kommentierte Teamsprecher Kevin Muñoz die "New York Times"-Erhebung.

Doch nicht alle Demokraten sehen das so entspannt. David Axelrod, prominenter politischer Stratege der Partei und ehemaliger Berater von Präsident Barack Obama, riet Biden am Sonntag, sorgfältig darüber nachzudenken, ob er sich weiterhin um die Wiederwahl bemühen sollte. "Nur @JoeBiden kann diese Entscheidung treffen", schrieb Axelrod im sozialen Netzwerk X. "Wenn er weiter kandidiert, wird er der Kandidat der Demokratischen Partei sein. Was er entscheiden muss, ist, ob das klug ist; ob es in SEINEM besten Interesse oder dem des Landes ist?"

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Es sei "sehr spät, um die Pferde zu wechseln" und Bidens Wahlkampfteam zufolge sei der Präsident fest entschlossen zu kandidieren, konstatierte Axelrod. Aber die neue Umfrage werde berechtigterweise "Stoßwellen des Zweifels" durch die Demokratische Partei senden. Biden könne stolz auf seine Errungenschaften sein, aber Trump sei "ein gefährlicher, verstörter Demagoge", der die Regeln, Normen, Gesetze und Institutionen der Demokratie "schamlos verachtet", schrieb Axelrod und warnte: "Die Risiken einer Fehlkalkulation sind zu dramatisch, um sie zu ignorieren".

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