Sieht sich offenbar immer mehr in die Enge getrieben: Russlands Präsident Wladimir Putin
Wladimir Putin
Wladimir Putin ist der umstrittene Präsident der Russischen Föderation. Er liebt die Pose des starken Mannes und lässt sich auch mal oben ohne auf Bärenjagd fotografieren. Diese Art von Imagepflege is...
Wenige Tage nach dem Drohnen-Eklat über Polen zieht Russland Zehntausende Soldaten für eine Militärübung zusammen. Europa ist alarmiert. Alle Entwicklungen im stern-Newsblog.
Kanzler Merz hat das Eindringen russischer Drohnen in den Nato-Luftraum als "ernsthafte Gefährdung des Friedens in ganz Europa" bezeichnet. Jetzt verschärft die Regierung ihren Protest.
Die EU hat sich angesichts des fortdauernden russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine auf die Verlängerung von Sanktionen gegen mehr als 2500 Russen und russische Organisationen geeinigt. Wie aus Diplomatenkreisen verlautete, verständigten sich die Vertreter der 27 EU-Länder am Freitag auf die alle sechs Monate fällig werdende Verlängerung der Maßnahmen. Demnach hatten Ungarn und die Slowakei zuvor ihre Forderung fallen lassen, bestimmte russische Bürger von der Sanktionsliste zu streichen.
Wegen des Eindringens russischer Drohnen in den polnischen Luftraum hat Frankreich den russischen Botschafter in Paris einbestellt. "Wir werden ihm sagen, (...) dass wir uns nicht einschüchtern lassen", sagte der französische Außenminister Jean-Noël Barrot am Freitag dem Sender France Inter. "Absichtlich oder nicht, das ist sehr ernst und inakzeptabel", betonte Barrot. "Es kommt zu all den Provokationen (des russischen Präsidenten) Wladimir Putin hinzu", sagte der Minister.
Wladimir Putin ist der umstrittene Präsident der Russischen Föderation. Er liebt die Pose des starken Mannes und lässt sich auch mal oben ohne auf Bärenjagd fotografieren. Diese Art von Imagepflege ist westlichem Politikverständnis eher fremd - er gilt hierzulande vielen Menschen als schwer einzuschätzender Narzisst. Der studierte Jurist war Mitte der 70-er Jahre Offizier beim KGB in der Abteilung Auslandsspionage. Ab 85 war er in der DDR tätig - aus dieser Zeit stammen seine guten Deutschkenntnisse. 1990 wurde er vom KGB in die UdSSR zurückbeordert. Der Zusammenbruch der Sowjetunion war für Putin die "größte geopolitische Katastrophe des Jahrhunderts" - seither ist er unablässig bestrebt, Russlands Status als Großmacht zu erhalten, bzw. wieder herzustellen. Dass ihm dafür jedes Mittel recht scheint, zeigte nach der Annexion der ukrainischen Krim 2014 der von ihm 2022 befohlene Einmarsch in das Land. Er brach damit de facto einen Eroberungskrieg vom Zaun, in dessen Verlauf sich Russland nach Scheinumfragen Gebiete in der Ostukraine einzuverleiben versucht. International wird Putin dafür von einem großen Teil der Weltgemeinchaft verurteilt und geächtet. Das Verhältnis zum Westen ist ambivalent und häufig von Irritationen geprägt. Viel Kritik erntete er u.a. für seine Politik gegenüber der Ukraine, dem Verbot "homosexueller Propaganda" und seine Taktik im Syrien-Konflikt. Analysten bestätigen immer wieder, dass Putin wohl keinerlei Interesse an einer Politik der Annäherung mit dem Westen habe. Auch Gegner von Putin haben es nicht leicht: Ein britischer Untersuchungsbericht beschuldigte im Januar 2016 den russischen Staat der Ermordung des Kreml-Kritikers Litwinenko verantwortlich zu sein. Putin habe seine Vergiftung mit radioaktivem Polonioum gebilligt.