Der russische Präsident Wladimir Putin ist nach Angaben von Kreml-Sprecher Dmitri Peskow bereit zu Gesprächen über den Ukraine-Krieg mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron. Putin habe "seine Bereitschaft zum Dialog mit Macron bekundet", sagte Peskow der staatlichen Nachrichtenagentur RIA Novosti in einem am Sonntag veröffentlichten Interview und fügte an: "Wenn also der gegenseitige politische Wille vorhanden ist, kann dies nur positiv bewertet werden."
Macron hatte am Freitag gesagt, es liege "in unserem Interesse als Europäer und Ukrainer", die Gespräche mit Putin über ein Ende des Kriegs wieder aufzunehmen.
Die Staats- und Regierungschefs der EU hatten sich am Freitag bei ihrem Gipfel darauf geeinigt, der Ukraine einen Kredit in Höhe von 90 Milliarden Euro zur Deckung drohender Haushaltslöcher zu gewähren. Sie konnten sich jedoch nicht darauf einigen, eingefrorene russische Vermögenswerte zur Finanzierung zu verwenden.
Miami: Gespräche laufen offenbar "konstruktiv"
Die Gespräche in den USA über eine Friedenslösung für den Ukraine-Krieg sind unterdessen nach Angaben des russischen Unterhändlers Kirill Dmitrijew bislang konstruktiv verlaufen. Die noch andauernden Gespräche mit der US-Seite hätten am Samstag begonnen und sollten auch am heutigen Sonntag weitergeführt werden, sagte der Berater von Kremlchef Wladimir Putin laut der russischen Staatsagentur Tass vor Reportern. "Die Diskussionen werden konstruktiv geführt", sagte Dmitrijew demnach weiter.
An den Gesprächen in Miami im US-Bundesstaat Florida nehmen von US-Seite der Sondergesandte Steve Witkoff und der Schwiegersohn von Präsident Donald Trump, Jared Kushner, teil.
Mit dem Treffen gehen die Verhandlungen nach fast vier Jahren des russischen Angriffskriegs in der Ukraine in die nächste Runde. Nach den jüngsten Gesprächen zwischen führenden europäischen Staaten, den USA und der Ukraine in Berlin wollen die amerikanischen Unterhändler die Ergebnisse nun mit Vertretern Russlands rückkoppeln. Die USA sehen sich als Vermittler.
Auch ukrainische und europäische Regierungsvertreter sollten in Florida dabei sein, darunter der außenpolitische Berater von Bundeskanzler Friedrich Merz, Günter Sautter. Medienberichten zufolge ist ein Treffen mit Witkoff, geplant, an dem auch Vertreter von Großbritannien und Frankreich teilnehmen sollen. Gespräche der deutschen und russischen Seite sind nicht vorgesehen.