Kosovo Unabhängigkeit noch im Februar

Im Februar wird sich das Kosovo vom Serbien abspalten und die Unabhängigkeit erklären. Das kündigte der Parlamentspräsident der serbischen Teilprovinz an. Als genauer Termin wird der 17. dieses Monats gehandelt.

Der Parlamentspräsident der abtrünnigen südserbischen Provinz Kosovo, Jakup Krasniqi, hat die Unabhängigkeitserklärung der fast nur noch von Albanern bewohnten Region noch für Februar angekündigt. "Wir werden die Unabhängigkeit im Februar ausrufen", sagte Krasniqi Reportern in Pristina.

Nach unbestätigten Informationen will das Parlament die Unabhängigkeitserklärung am 17. Februar verabschieden. Damit müssten die EU-Außenminister auf ihrem nächsten Treffen am 18. Februar darauf reagieren.

Mit USA und EU abgestimmt

In den vergangenen Wochen hatten albanische Spitzenpolitiker wie Regierungschef Hashim Thaci immer wieder erklärt, die Unabhängigkeit des eigenen Staates sei nur noch "eine Sache von Tagen". Nach Worten von Krasniqi ist der Zeitpunkt der Unabhängigkeitserklärung mit den USA und der EU als "unseren Verbündeten" abgestimmt.

Die Reaktion auf die Unabhängigkeitserklärung wird mit Spannung erwartet. Serbien etwa lehnt die Autonomiebestrebungen vehement ab. Sowohl die konservativen Kräfte als auch der wiedergewählte, pro-westliche Präsident Boris Tadic. Die Serben sehen in der Provinz die Wiege der Nation.

Wegen befürchteter Unruhen im Falle einer Abspaltung, ist auch die Nato-Kosovotruppe KFOR alarmiert. Die Allianz hatte kürzlich zwei zusätzliche Kampfbataillone aus ihrer Reserve mit zusammen rund 1600 Soldaten aktiviert. Zuvor war ein Reservebataillon von 550 Bundeswehrsoldaten in das Kosovo verlegt worden, um auch die Enklaven der serbischen Minderheit schützen zu können. Sollten alle drei Bataillone der Kosovo-Reserve in die Provinz verlegt werden, so wären rund 19.000 Soldaten der im Land.

Anfang Dezember waren Verhandlungen zwischen der EU, Russland, das die Unabhängigkeit ebenfalls ablehnt und den USA über einen neuen Status für den Kosovo gescheitert. Daraufhin hatten Vertreter der Region erklärt, die Unabhängigkeit am 10. Dezember ausrufen zu wollen.

AP
nik/AP