Der Kriegsverbrecherprozess gegen den früheren bosnisch-serbischen Führer Radovan Karadzic ist am Montag vor dem Haager Tribunal kurz nach Beginn vertagt worden. Der 64-Jährige boykottierte die Verhandlung und erschien nicht. Richter O-Gon Kwon setzte des Prozess deshalb nach 15 Minuten aus und erklärte, er werde am Dienstag mit dem Eröffnungserklärung der Anklage fortgesetzt. Es wird erwartet, dass dies rund zwei Tage dauert. Karadzic hatte seinen Boykott bereits vorher angekündigt und damit begründet, er habe nicht genug Zeit zur Vorbereitung erhalten. Er verteidigt sich selbst, einen Anwalt hat er nicht genommen. In einem Brief erklärte er, ihm hätten mindestens zwei Jahre Vorbereitungszeit zugestanden. Er soll sich in der kommenden Woche äußern können. Karadzic muss sich in elf Anklagepunkten wegen Völkermordes und Verbrechen gegen die Menschlichkeit während des Bosnien-Krieges verantworten. Zu den Gräueltaten, die ihm zur Last gelegt werden, zählt das Massaker von Srebrenica, bei dem 1995 rund 8.000 muslimische Männern und Jungen ermordet wurden.
Kriegsverbrecherprozess Prozessauftakt in Den Haag ohne Karadzic
Der Kriegsverbrecherprozess gegen den früheren bosnisch-serbischen Führer Radovan Karadzic ist am Montag vor dem Haager Tribunal kurz nach Beginn vertagt worden. Der 64-Jährige boykottierte die Verhandlung und erschien nicht.