Nach wochenlangem Machtkampf bereitet sich die Opposition in Thailand auf die entscheidende Auseinandersetzung mit der Armee vor. In Erwartung eines Angriffs der Streitkräfte begannen Zehntausende Regierungsgegner damit, das von ihnen besetzte Einkaufsviertel in Bangkok mit Barrikaden aus Reifen, Betonblöcken und Bambusstäben zu befestigen. "Von Informanten aus der Regierung wissen wir, dass sie am 26. April Schluss machen wollen", sagte Oppositionsführer Kwanchai Sarakam der Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag.
Bislang zeigte keine Seite Bereitschaft zum Einlenken. Die Opposition fordert vorgezogene Neuwahlen, was die Regierung von Ministerpräsident Abhisit Vejjajiva ablehnt. Die Armee, die bereits Anfang des Monats gegen die Demonstranten vorging, wobei 25 Menschen zu Tode kamen, drohte mit gewaltsamer Auflösung der Blockaden. "Eure Tage sind gezählt", sagte Armeesprecher Sansern Kaewkamnerd. Wer nicht freiwillig gehe, werde angeklagt. In der Hauptstadt sind etwa 60.000 Soldaten im Einsatz. Nach Zeitungsberichten dürfen sie scharf schießen, wenn sie angegriffen werden.
Derweil gibt es Anzeichen, dass der Protest der "Rothemden" auch auf den Nordosten der südostasiatischen Landes übergegriffen hat. Dort blockierten Oppositionelle vorübergehend einen Zug, der Truppen und militärisches Gerät transportierte.