Madrid-Massaker Bomben-Anleitungen aus dem Internet

Der Ägypter Rabei Osman el Sayed soll sich bei einer paramilitärischen US-Organisation detaillierte Aufnahmen von Sprengsätzen heruntergeladen haben.

Die Attentäter des Blutbads vom 11. März in Madrid mit 191 Toten haben die Anleitungen für den Bau ihrer Bomben via Internet bezogen. Dies gehe aus Unterlagen hervor, die bei einem mutmaßlichen Anführer der Terroristen sichergestellt worden seien, berichtete die spanische Zeitung «El Periódico de Catalunya» (Barcelona) am Samstag.

Der Ägypter Rabei Osman el Sayed, genannt «Mohammed der Ägypter», habe sich bei einer paramilitärischen Organisation im US-Bundesstaat South Carolina via Internet detaillierte Aufnahmen von Sprengsätzen auf seinen Computer heruntergeladen. Die Bilder seien bei seiner Festnahme in Italien sichergestellt worden.

Die Aufnahmen zeigten unter anderem Sprengsätze, die mit Handys gezündet werden können. Bomben dieser Art hatten die Terroristen am 11. März in vier Madrider Pendlerzügen gezündet. El Sayed gilt als einer der führenden Köpfe der islamistischen Terrorzelle, die die Anschläge verübte. Er war im Sommer in Mailand verhaftet und kürzlich an Spanien ausgeliefert worden.

In Martorell bei Barcelona nahm die spanische Polizei ein weiteres mutmaßliches Mitglied einer islamistischen Terrorzelle fest. Am Mittwoch waren in dieser Gegend bereits drei mutmaßliche Terroristen dingfest gemacht worden. Die vier aus Marokko stammenden Männer stehen nach Angaben der Polizei im Verdacht, in Spanien Terroranschläge geplant zu haben. Sie sollen versucht haben, im Ausland größere Mengen Sprengstoff zu kaufen. Zwei von ihnen waren bereits in ihrer Heimat wegen Terrorverdachts gesucht worden und vor der marokkanischen Polizei nach Spanien geflüchtet.

DPA