Der republikanische US-Präsidentschaftskandidat John McCain hat nach einem Treffen mit dem Dalai Lama von China die Freilassung von tibetischen Häftlingen gefordert. "Ich verlange von der chinesischen Regierung die Freilassung von tibetischen Gefangenen, einen ernsthaften Dialog mit dem Dalai Lama und wahrhafte Autonomie für Tibet" sagte McCain am Rande einer Wahlkampfveranstaltung in Aspen in Colorado. Der Dalai Lama, das geistliche Oberhaupt der buddhistischen Tibeter, hält sich derzeit wegen einer Konferenz in den USA auf. Bei den antichinesischen Unruhen im März in Tibet war es zu zahlreichen Verhaftungen gekommen. China solle die Menschenrechte achten, fügte McCain hinzu.
Es war den Angaben zufolge das erste Treffen zwischen McCain und dem Dalai Lama. Der Friedensnobelpreisträger betonte, die Unterredung habe keinen politischen Hintergrund. Doch fühle er sich geehrt, mit "seinem alten Freund" zusammengekommen zu sein.
Zuvor hatte McCain die Irak-Politik seines Rivalen Barack Obama scharf kritisiert. Er warf dem demokratischen Senator aus Illinois vor, die militärische Lage im Irak falsch eingeschätzt zu haben. McCain betonte, er habe die von Präsident George W. Bush angeordnete Truppenaufstockung im Irak unterstützt, Obama dagegen nicht. Der ganze Nahe Osten hätte in einem Krieg versinken können, wenn die US-Truppen wie von Obama befürwortet vorzeitig aus dem Irak zurückgezogen worden wären, sagte Mccain
Obama hat für den Fall seiner Wahl zum Präsidenten einen Rückzug der US-Kampftruppen aus dem Irak innerhalb von 16 Monaten angekündigt. Obama beendet am Samstag in Großbritannien seine einwöchige Nahost- und Europareise. Er machte dabei auch im Irak Station.