Am Rande der Zeremonie in der Universität der Künste in Teheran habe es Zusammenstöße zwischen Kommilitonen und Trauergästen auf der einen Seite und "einer kleinen Zahl" von Anhängern der Opposition auf der anderen Seite gegeben, berichtete das Staatsfernsehen am Mittwoch auf seiner Internetseite. Die Regierungsgegner seien zurückgedrängt worden.
Bei den Protesten tausender Regierungsgegner waren am Montag in Teheran zwei Menschen erschossen worden, unter ihnen der Student Sanee Dschaleh. Er wird von staatlicher Seite als Student der regierungstreuen Bassidsch-Miliz dargestellt. Auf einigen Internetseiten heißt es jedoch, er sei ein Aktivist der Opposition.
Die Oppositionsführer Mir-Hossein Mussawi und Mehdi Karubi, die trotz eines Verbots der Behörden für Montag zu Solidaritätskundgebungen mit Ägypten und Tunesien aufgerufen hatten, forderten die Regierung am Mittwoch auf, "dem Volk zuzuhören". "Ich warne Sie, öffnen Sie ihre Ohren, bevor es zu spät ist", schrieb Karubi in einem Brief, der auf seiner Internetseite Sahamnews.org veröffentlicht wurde.
Er forderte die Führung auf, Lektionen aus den Ereignissen in Tunesien und Ägypten zu ziehen, wo sich die "Mächtigen vom Volk entfernt" hatten. Mussawi bezeichnete die iranischen Proteste in dem von ihm veröffentlichten Schreiben auf seiner Internetseite Kaleme.com als "Erfolg des Volks".