Nahost-Konflikt Streit über heiliges Grab der Patriarchen in Hebron

Wegen eines Streits über zwei biblische Grabstätten im Westjordanland hat die palästinensische Regierung ihre wöchentliche Kabinettssitzung in die Stadt Hebron verlegt.

Wegen eines Streits über zwei biblische Grabstätten im Westjordanland hat die palästinensische Regierung ihre wöchentliche Kabinettssitzung in die Stadt Hebron verlegt. Die Palästinenser protestierten damit am Montag gegen die Entscheidung der israelischen Regierung, das Grab der Patriarchen in Hebron und das Grab der Rachel bei Betlehem zum nationalen Kulturerbe Israels zu erklären. Auch die Vereinten Nationen hatten Israel deswegen kritisiert.

Die Sitzung in Hebron solle deutlich machen, "dass sich das gesamte Kabinett geschlossen gegen diese israelischen Schritte stellt", erklärte der palästinensische Planungsminister Mohammed Ischtajeh. Bei ihrer Ankunft in Hebron wurden die Kabinettsmitglieder um Ministerpräsident Salam Fajjad mit militärischen Ehren empfangen, sie tagten am Amtssitz des örtlichen Gouverneurs.

Das Grab der Patriarchen in Hebron ist sowohl Juden als auch Muslimen heilig. Nach biblischer Überlieferung sollen dort die sogenannten Erzväter Abraham, Isaak und Jakob begraben sein. Bereits im 12. Jahrhundert wurde an der Stätte die Ibrahimi-Moschee errichtet.

Die Palästinenser sehen in der Erklärung des Grabes zum Teil des israelischen Kulturerbes überdies einen Versuch der israelischen Regierung, territoriale Ansprüche auf das Westjordanland zu sichern. Die Palästinenser sehen Hebron als Teil eines künftigen palästinensischen Staates, in der Stadt leben aber auch einige hundert jüdische Siedler.

APN
APN