Der designierte US-Präsident Barack Obama weitere Posten in seinem künftigen Kabinett besetzt. Neuer Innenminister soll Senator Ken Salazar (53) werden. Ex-Gouverneur Tom Vilsack (58) ist für den Posten des Landwirtschaftsministers vorgesehen. Das teilte Obama am Mittwoch in Chicago mit. Bereits am Dienstag hatte Obama erklärt, neuer Bildungsminister solle der Chef der öffentlichen Schulen Chicagos, Arne Duncan, werden.
Der Innenminister in den USA ist allerdings nicht, wie in anderen Ländern üblich, für die innere Sicherheit verantwortlich. Salazar wird unter anderem zuständig sein für den Umweltschutz, die Nationalparks sowie staatliches Land, auf dem Öl und Gas gefördert werden. Der künftige Agrarminister Vilsack war zwei Wahlperioden lang Gouverneur des landwirtschaftlich geprägten Bundesstaates Iowa im mittleren Westen der USA.
Vier ehemalige Gegner im Kabinett
Mit Vilsack wird der vierte ehemalige Obama-Gegner Mitglied im Kabinett. Der Gouverneur hatte sich Ende 2006 selbst um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten bemüht, zog seine Bewerbung aber wegen Finanzschwierigkeiten später zurück und unterstützte fortan Hillary Clinton. Auch der künftige Vizepräsident Joe Biden, der kommende Handelsminister Bill Richardson und natürlich die künftige Außenministerin Clinton selbst waren zunächst gegen Obama als Präsidentschaftskandidat.
Der neue Bildungsminister Duncan werde dafür kämpfen, die Qualität von Schulen und Lehrern zu verbessern, sagte Obama. "Für Arne ist die Schulreform nicht nur eine Theorie in einem Buch, sondern Gegenstand seines Lebens", charakterisierte der künftige Präsident seinen langjährigen Freund. Der Wandel in den USA werde seinen Anfang in den Schulen der Nation nehmen. "Auf lange Sicht beginnt der Weg zu Jobs und Wachstum genau hier in den Schulen und Klassenzimmern Amerikas", erklärte Obama.
Duncan steht seit 2001 an der Spitze der öffentlichen Schulen Chicagos. Die derzeitige Bildungsministerin, Margaret Spelling, hat Duncan als Führungskraft mit Visionen und als Reformator bezeichnet, der eine ausgezeichnete Wahl für die Leitung des Ministeriums wäre.
Die wichtigsten noch offenen Kabinettsposten sind nun die Ressorts Arbeit und Verkehr. Auch die Nominierung neuer Chefs der Geheimdienste und die Auswahl eines Handelsbeauftragten steht noch aus.