Eine niederländische Mutter, die #link;http://www.stern.de/panorama/19-jaehrige-aicha-von-mutter-aus-syrien-befreit-2154250.html;angeblich ihre Tochter aus der Hochburg der IS-Terrormiliz befreit hat#, soll nie in Syrien gewesen sein. Das sagte zumindest der zuständige Oberstaatsanwalt Roger Bos am Donnerstagabend im niederländischen Fernsehsender L1.
Er widersprach damit Medienberichten, wonach die Frau ihrer 19-jährigen Tochter Aicha in die von den Terroristen beherrschte syrische Stadt Al-Rakka nachgereist sei und sie von dort nach Hause gebracht habe. Diese Darstellung niederländischer Zeitungen hatten in den letzten Tagen auch internationale Medien übernommen.
Womöglich an der türkischen Grenze abgeholt
Möglicherweise habe die Mutter ihre Tochter in der Türkei an der Grenze zu Syrien abgeholt, sagte der Staatsanwalt nach Angaben der niederländischen Nachrichtenagentur ANP. Die beiden Frauen waren am Mittwoch aus der Türkei kommend in der Heimat eingetroffen.
Die Tochter wurde umgehend festgenommen. Sie werde verdächtigt, "strafbare Handlungen im Zusammenhang mit terroristischen Verbrechen" begangen zu haben, berichtete ANP. Die junge Frau war zum Islam konvertiert und laut Medienberichten im Februar nach Syrien gereist, um dort einen türkisch-niederländischen Dschihadisten zu heiraten.
Anwältin bleibt bei der Darstellung
Aichas Anwältin reagierte empört auf die Äußerungen des Staatsanwalts und blieb bei ihrer Darstellung, dass Monique ihre Tochter aus Syrien geholt habe. Aicha sei es nicht möglich gewesen, allein vor dem IS aus Rakka in die Türkei zu fliehen, sagt die Anwältin gegenüber Spiegel Online. Die genauen Umstände der Flucht seien aber noch nicht bekannt.