Nordirland Affären bringen Ministerpräsident in Bedrängnis

Der nordirische Ministerpräsident Peter Robinson gerät wegen der Affäre seiner Frau mit einem etwa 40 Jahre jüngeren Mann zunehmend in Bedrängnis.

Der nordirische Ministerpräsident Peter Robinson gerät wegen der Affäre seiner Frau mit einem etwa 40 Jahre jüngeren Mann zunehmend in Bedrängnis. Selbst Parteifreunde legen ihm den Rücktritt nahe. Robinsons Frau Iris soll Medienberichten zufolge inzwischen angekündigt haben, sie werde ihr Abgeordnetenmandat sowohl im nordirischen Parlament als auch im Londoner Unterhaus niederlegen.

Die 60-Jährige hatte vor kurzem zugegeben, ein Verhältnis mit einem damals 19-jährigen Mann gehabt zu haben. Iris Robinson wird außerdem vorgeworfen, sie habe von Geschäftsleuten mehrere zehntausend Pfund eingesammelt, um ihrem jugendlichen Liebhaber bei der Eröffnung eines Cafés zu helfen. Die Affäre hat die Robinsons zum Gespött der britischen Presse gemacht. Nun droht sie sich zu einer politischen Krise auszuwachsen, die auch den Friedensprozess in Nordirland gefährden könnte.

Der ehemalige Erste Minister David Trimble forderte Robinson am Sonntag zum Rücktritt auf. Möglicherweise lege dieser sein Amt schon in den nächsten Tagen nieder, sagte Trimble, der frühere Vorsitzende der Ulster Unionist Party (UUP). Ähnlich äußerte sich ein Freund von Robinsons Amtsvorgänger Ian Paisley, dem ehemaligen Chef der probritischen Democratic Unionist Party (DUP). Robinson müsse als Regierungschef zurücktreten oder sein Amt zumindest vorübergehend ruhen lassen, forderte David McIlveen. "Seine Position wird immer untragbarer", sagte McIlveen der BBC. "Er hat ein großes Problem damit, seine familiären Probleme zu lösen, und ich persönlich glaube nicht, dass das Privatleben eines Menschen sein öffentliches Leben nicht beeinflusst."

Die Koalition der protestantischen DUP mit der katholischen Sinn Fein steht ohnehin schon auf wackeligen Füßen. Belastet wird das Verhältnis der Regierungspartner unter anderem durch Robinsons Weigerung, mehr Vollmachten für die Justiz von London nach Belfast zu übertragen.

APD
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